Klaus Wiener steht heimischem Handwerk zur Seite Wachsende Not und Verunsicherung
Kreis · Was kann Politik jetzt tun, um das Handwerk vor Ort zu unterstützen? – diese Frage diskutierte der heimische Bundestagsabgeordnete Dr. Klaus Wiener mit zahlreichen Vertretern der Branche.
Einhelliger Befund: Die Herausforderungen sind derzeit erdrückend, doch statt Hilfe führten die Entscheidungen der Ampel-Koalition zu einer Verschärfung der Krise. Der Hebel läge in einer anderen Wirtschaftspolitik.
„Made in Germany“ gilt weltweit als Qualitätssiegel, doch die Macher dahinter befinden sich wirtschaftlich unter steigendem Druck. Kreishandwerksmeister Thomas Grünendahl formulierte es ohne Umschweife: „Auch, wenn es in einigen wenigen Bereichen noch ganz gut aussieht, der vielzitierte ‚goldene Boden‘ des Handwerks wird durch die aktuelle Politik der Bundesregierung arg in Mitleidenschaft gezogen.“ Das deckte sich mit den Wortmeldungen aus der offenen Gesprächsrunde, zu der die Kreishandwerkerschaft gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Dr. Klaus Wiener eingeladen hatte. Anwesende berichteten davon, seit Monaten keine Privatkunden mehr zu haben, von Vermietern, die wegen des zu hohen Umrüstungsaufwandes ihre Wohnungen leer stehen lassen, statt sie aufwendig und damit unrentabel umzurüsten, von Betrieben, die schließen, weil sie eben nicht, wie große Kapitalgesellschaften ihre Produktion ins Ausland verlagern können.
Dabei wurden immer wieder Kernprobleme genannt, unter denen die Branche ächzt: Explodierende Energiepreise, überbordende Bürokratie und extreme Käuferzurückhaltung. Besonders letzteren Punkt schrieben die Diskussionsteilnehmer auch der unruhigen Politik der Bundesregierung zu: „Der Großteil der kleinen Bevölkerung wird nicht mehr mitgenommen“, hieß es aus der Runde und: „Die Stimmung in der Bevölkerung ist eine Katastrophe.“ CDU-Politiker Wiener, selbst Ökonom mit handwerklicher Ausbildung, formulierte es so: Vieles von dem, was da gerade von der Regierung entschieden wird, ist unausgegoren, weil ideologiegetrieben statt lösungsorientiert. Und das führt zur Verunsicherung der Menschen.“
Die messbare Folge: Die Auftragslage bricht ein. Ein heiß diskutiertes Beispiel: Die erwartbaren finanziellen Belastungen durch das Heizungsgesetz, wodurch viele Eigenheimbesitzer in anderen Bereichen sparen müssten. Und das, obwohl die Effekte des geplanten Gesetzes für das Klima verhältnismäßig gering wären, wie Klaus Wiener anschaulich darstellte: „Bis zum Jahr 2045 würden mit dem Heizungsgesetz laut Wirtschaftsministerium 43,8 Millionen Tonnen CO2 eingespart. Um diese Menge auszustoßen, benötigt China gerade einmal rund 33 Stunden!“
Dass der Klimaschutz ein wichtiges Anliegen sei, darüber herrschte auch bei den Anwesenden Einigkeit. „Wir dürfen es nur nicht so machen, dass unsere Wirtschaft dabei den Bach runter geht“, bekräftigte Wirtschaftsfachmann Wiener und erhielt deutlichen Zuspruch. „Deshalb werde ich weiter auf eine bessere politische Balance mit stärkerem Fokus auf unseren Mittelstand drängen.“ Mittel dafür skizzierte er beispielsweise im Setzen von passgenauen Investitionsanreizen oder in einer Verringerung der Steuerlast für Personengesellschaften.
Klaus Wieners Fazit des diskussionsreichen Abends: „Beim Klimaschutz drängt es – genauso aber in Sachen Wirtschaftspolitik. Und da muss die Ampelkoalition jetzt handeln!“