Im Zweifelsfall: Polizei!

Kreis · Das Thema Sicherheit ist in der aktuellen Zeit so präsent, wie kaum ein zweites. Besonders nach den Vorfällen in der Kölner Silvesternacht fragt sich die Bürgerschaft, wie es um den eigenen Polizeischutz bestellt ist.

Polizeidirektor Manfred Frorath.

Foto: tb

Die Kreispolizei nimmt sich der Sorge ihrer Bürger an und Polizeidirektor Manfred Frorath reagiert bei einem persönlichen Interview rücksichts- und verständnisvoll.

(tb) "Jeder Bürger, der das Gefühl von Angst verspürt oder Fragen hat, kann die 110 wählen", erklärt Frorath. Mit bevölkerungsnahen Fachvorträgen möchte die Polizei Aufschluss über die Flüchtlingsthematik und den Sicherheitsaspekt im Kreis Mettmann bieten. "Wir wollen durch gezielte Gespräche mit den Bürgern in einen Dialog treten und diesen die Sorgen nehmen. In der Vergangenheit haben wir bei Bürgerversammlungen und -vereinen, aber auch bei Parteisitzungen unsere Statistiken erläutert und unsere Präventionsmaßnahmen geschildert", so der Polizeidirektor weiter. "Wir verstehen dies als unseren Auftrag der Bürgerschaft gegenüber." Dabei möchte Frorath deutlich Abstand davon gewinnen, noch mehr Ängste zu schüren und Situationen zu dramatisieren. "Ich kann ganz klar sagen, dass im Vergleich zum Vorjahr keine Steigerung der kriminellen Übergriffe stattgefunden hat."

Die Wahrnehmung, besonders bei Frauen, hat sich seit den Vorfällen in Köln allerdings verändert. So erreichte die Kreisleitstelle in jüngster Vergangenheit der Anruf einer besorgten Bürgerin, die von einem vorbeigehenden Mann durch ein Zunicken gegrüßt wurde. Dies empfand sie als höchst besorgniserregend. "In dem Fall liegt keine Straftat vor, wir nehmen die Ängste der Dame aber trotzdem ernst", sagt Manfred Frorath. Zu Anzeige gebracht werden jedoch schwerwiegendere Anklagen. "Verbale Beleidigungen, anfassen und "grabschen" sind solche Strafdelikte. Dabei sollte immer auf die Hilfe der Polizei zurückgegriffen werden. Von Selbstjustiz rate ich ganz klar ab."

Die Karnevalszeit verlief für den Kreis Mettmann allerdings sehr ruhig. "Uns sind keine schwerwiegenden Übergriffe bekannt", so Frorath. Dies dürfte nicht zuletzt an der starken Präsenz der Beamten gelegen haben. "Um eine starke Personalbesetzung zu erzielen, haben wir sogar unsere Auszubildenden in den aktiven Dienst beordert. Das gab es bisher noch nie. Die Resonanz der Bürger war positiv. Die Menschen haben sich während den stark frequentierten Karnevalstagen sicher gefühlt." Ziel ist es, auch den Zug in Ratingen ohne Vorkommnisse durchführen zu können. "Wir beurteilen die Lage jedes Mal neu. Kein Einsatz ist wie der andere", so Frorath abschließend.