Wildgehege im Neandertal kooperiert mit dem Wuppertaler Zoo "Hier sollen einmal vier bis sechs Wisente leben"

Kreis · Großer Bahnhof im Nebengebäude des Neanderthal-Museums: Das Eiszeitliche Wildgehege, bekannt durch seine Wisente, Auerochsen und Tarpane, und der Zoo Wuppertal werden Partner und die Vertragsunterzeichnung stand heute auf dem Programm.

Unterzeichnung der Partnerschaft zwischen Wildgehege Neandertal und Wuppertaler Zoo
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Unterzeichnung der Partnerschaft zwischen Wildgehege Neandertal und Wuppertaler Zoo

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In den nächsten Jahren soll das Wildgehege weiterentwickelt und attraktiv gestaltet werden. "Das Wildgehege ist ein traditioneller Bestandteil der Marke Neanderthal", sagte Thomas Hendele. Der Landrat begrüßte Vertreter des Neanderthal-Museums und Wildgeheges, der Stadt Wuppertal, des Zoos Wuppertal und der Unteren Landschaftsbehörde Kreis Mettmann mit den Worten: "Die Kooperation mit dem Wuppertaler Zoo ist ein Teil des Masterplans Neanderthal und soll beide Seiten befruchten. Mit Hilfe der Wuppertaler Kollegen möchten wir die Qualität verbessern."
Der unterschriebene Koopertionsvertrag ist eine Rahmenvereinbarung und beinhaltet die vier Kernbestandteile Marketing, Aus- und Weiterbildung, Tiermanagement und Wissenstransfer. "Wir haben diese vier Eckpunkte der Zusammenarbeit gewählt, betonen jedoch, dass dieser Vertrag offen ist und weitere Punkte augenommen werden können."

"Wuppertal fühlt sich traditionell dem Neanderthal nahe", sagte der Kulturdezernent der Stadt Wuppertal, Matthias Nocke, und Zoodirektor Dr. Arne Lawrenz erhofft sich von der "positiven Kooperation" Weiterbildungsmöglichkeiten für seine Mitarbeiter. "Als Zoo mit jährlich 500.000 bis 600.000 Besuchern benötigen wir Partner, bei denen die Menschen die Tiere auch in ihrer natürlichen Umgebung erleben können." Lawrenz sieht in der Zusammenarbeit mit dem Wilgehege auch einen Lehrauftrag. "Wir müssen gegen die biologische Verblödung der Gesellschaft vorgehen, dass sich Menschen in der Natur überhaupt nicht mehr auskennen." Wuppertal wird veterinärmedizinische und administrative Unterstützung bieten und erhofft sich für seine Mitarbeiter eine naturnahe Ausbildung im Umgang mit den Tieren des Wildgeheges. "Die Arbeit draußen ist ein Riesensprung für unsere Zootierpflegerausbildung", sagte der Kurator des Wuppertaler Zoos, André Stadler.

Das Wildgehege, in das von 2016 bis 2018 eine Millionen Euro Kreisgelder investiert werden, muss modernisiert werden. "Das Eiszeitliche Wildgehege ist Teil des Neantertals, des ältesten Naturschutzgebietes Deutschlands und darauf sind wir sehr stolz. Doch es ist etwas altmodisch geworden", sagte Klaus Adolphy von der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises. "Wir müssen es attraktiver machen." Bei dieser Modernisierung soll der historische Ansatz unbedingt erhalten bleiben, nur eiszeitliche Tiere wie das Wisent zu beherbergen.

"Das Wisent ist als größtes Landsäugetier Europas stark gefährdet und wir sehen es als unserern Auftrag an, für das Fortbestehen dieser Art zu sorgen", sagte Otto Kahm, der Geschäftsführer des Naturschutzvereins, dem die beiden älteren Wisentkühe gehören, die zur Zeit im Gehege leben. In naher Zukunft ist eine Herde von vier bis sechs Tieren mit einem Stier, Weibchen und Jungtieren geplant. Um die Lebensbedingungen zu verbessern, soll ein Areal von der Stadt Erkrath gepachtet werden, auf dem die Wisente leben können. Dafür müssen neue Zäune gezogen und ein neuer Stall gebaut werden.
Auf ihrer jetzigen Weide sollen dann ausschließlich die Auerochsen und Tarpane des Geheges leben. Die Neuzucht soll mit Hilfe des Wuppertaler Zoos begonnen werden und zwar frühestens 2018.

"Wir möchten Tiere aus unterschiedlichen europäischen Standorten in Mettmann zusammenführen, um den Genpool der Tiere zu verbessern", sagte Kahm. Die meisten Wisente leben in Polen und ein Transport der Tiere ist sehr kompliziert. "Ein Wisent kostet zwischen 2000 und 3000 Euro, der Transport wird dann ähnlich viel kosten, so dass wir pro Tier mit zwischen 4000 und 6000 Euro rechnen müssen." Für Hauptattraktion des Neandertals kein Cent zuviel.