Museumsumfeld erfährt Aufwertung für Besucher und Natur Erster Spatenstich zum Projekt Masterplan Neandertal
Kreis · Im Zuge der Umsetzung des Masterplans Neandertal kamen gestern Vertreter aus Politik und Verwaltung der Projektpartner (Kreis Mettmann, Stadt Erkrath, Stadt Mettmann, Stiftung Neanderthal Museum), Abgesandte des Landes als Fördermittelgeber, Planer, bauausführende Firmen, Anwohner und Gäste zum ersten Spatenstich ins Neandertal.
Bis ins Jahr 2020 hinein wird der Kreis Mettmann für die Projektgemeinschaft den zentralen Talraum umgestalten und neu strukturieren mit dem Ziel, das Museumsumfeld sowohl für die Talbesucher als auch für die Natur deutlich aufzuwerten.
Dazu werden eine Fußgängerbrücke zwischen Museum und Parkplatz (Museumsbrücke) und eine weitere Brücke zwischen Parkplatz und Spielplatz (Spielplatzbrücke) gebaut. Der Zusammenfluss von Düssel und Mettmanner Bach wird wieder naturnah gestaltet und ökologisch erheblich verbessert. Der Spielplatz im Neandertal wird erweitert und aufgewertet. Thematisch wird der Spielplatz sehr viel enger mit dem Thema Steinzeit, Urzeit, Neanderthaler verknüpft werden.
Die geschwungene Museumsbrücke, eine Fußgängerbrücke, hat den Grundriss eines Ypsilons und verbindet über dem Mettmanner Bach auf einer Länge von rund 34 Metern das Museum und den geplanten urzeitlichen Spielplatz. Das zweite Anschlussstück über die Düssel ist etwa 22 Meter lang und leitet Besucher zukünftig barrierefrei vom Parkplatz zum Museum. Das Geländer besteht aus einer geschwungenen rautenförmigen Gitterstruktur, die auch dezent beleuchtet ist.
Am Parkplatz an der Einmündung zur Brücke entsteht ein Auftaktplatz, der zum Verweilen einlädt und einen interessanten Ausblick auf den Zusammenfluss der Gewässer, die elegante Brückenkonstruktion und das Neanderthal Museum bietet. Die neuen Sichtbeziehungen laden zum Betreten der Brücke ein und bieten Besuchern sofort Orientierung. Der zentrale Empfangsraum für Besucher des Neandertals wird neu strukturiert und entfrachtet.
Am Auftaktplatz wird auf Wunsch des Kreistages auch ein künstlerisch gestaltetes Gedenkzeichen installiert werden, das an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert, die im Neandertal in besonderer Weise Leid und Verfolgung erlebt haben.
Ein ganz wesentliches Teilprojekt ist der ökologische Gewässerbau. Die Museumsbrücke gestattet es, den seinerzeit völlig künstlich verbauten Zusammenfluss von Mettmanner Bach und Düssel künftig im Sinne der Wasser-Rahmenrichtlinie naturnah zu gestalten. Hässliche und gewässerbelastende Bauteile, wie die Verrohrung des Mettmanner Baches mit einem Durchlass, können entfernt werden.
Die aufwendige Neugestaltung und gewässerökologische Verbesserung des Einmündungsbereiches führt zugleich zu einem attraktiven Landschaftsbild und steigert den Erlebniswert für die Talbesucher erheblich.
Bei diesem Projektbaustein arbeitet der Kreis eng mit dem Bergisch-Rheinischen Wasserverband zusammen. Durch die Aufwertung des gesamten Gewässerbereiches einschließlich einer speziell dafür angepassten Brückenkonstruktion ist es gelungen, Fördermittel des Landes NRW in Höhe von 930.000 Euro zu generieren.
Ebenfalls begonnen wird mit dem Bau der Brücke zwischen Museumsparkplatz und Spielplatz. Die Spielplatzbrücke mit einer lichten Weite von elf Metern über der Düssel wird für Familien mit Kindern eine praktische kurze Entfernung zwischen Parken (künftig inkl. Toilette) und Spielen schaffen. Die Brücke wird mit rund drei Prozent Neigung barrierefrei ausgestaltet.
Für die Unterhaltung der dahinterliegenden Bereiche kann sie auch mit Fahrzeugen befahren werden und wird dafür schon in der Bauzeit des Spielplatzes eine wichtige Rolle spielen.
Wenn der Gewässerbau und die Brückenbauarbeiten abgeschlossen sind, geht es nahtlos weiter. Dann werden die Auftaktplätze an den Brückeneingängen gestaltet und der derzeit wenig attraktive Spielplatz komplett umgestaltet. Die ursprüngliche Spielfläche wird deutlich erweitert und mit viel Steinzeitflair gestaltet. So entsteht ein besonderer Magnet für Familien und Schulklassen, und Kinder können nach dem Museumsbesuch in naturschonender Weise ihrem Bewegungsdrang nachgeben.
Die Gesamtkosten liegen bei rund vier Millionen Euro. Davon steuert das Land 930.000 Euro bei.