Viel mehr Verkehrsunfälle
Erkrath · Während man sich in der Nachbarstadt Mettmann über gesunkene Unfallzahlen freut, sind die Zahlen in Erkrath angestiegen.
Zwei Tote, 24 Schwerverletzte und 86 Leichtverletzte sind die traurige Unfallbilanz 2017 für Erkrath. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das für 2017 einen Anstieg von 19,2 Prozent bei Verkehrsunfällen mit Personenschaden, von denen sich 93 ereigneten. 298 Unfallfluchten gab es, was einem Anstieg von 30,1 Prozent im Vergleich zu 2016 entspricht. "Unfallflucht ist kein Kavaliersdelikt und kann mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft werden" warnt Ralf Schefzig, Leiter der Direktion Verkehr davor, sich vom Unfallort zu entfernen und Manfred Frorath Leiter der Abteilung Polizei ergänzt "Die Aufklärungsrate liegt bei mehr als 40 Prozent, bei Unfällen mit Personenschaden sogar noch höher. Das heißt, dass jeder zweite, der vom Unfallort flieht, aufgespürt wird."
Zehn Menschen verloren in vergangenen Jahr im gesamten Kreis Mettmann bei einem Verkehrsunfall ihr Leben. Das ist einer weniger, als im Vorjahr. "Das sind zehn Tote zuviel" kommentiert Landrat Thomas Hendele dennoch betrübt die Opferzahl. NRW weit gab es 40 Verkehrstote weniger. Aber immer noch sterben Menschen bei Verkehrsunfällen, in 2017 zwei davon in Erkrath. "Wir müssen alles tun, um Unfälle zu vermeiden", sagt Hendele bei der Vorstellung der neuen Verkehrsunfallstatistik, bei der auch die Präventionsarbeit im Kreis Mettmann vorgestellt wurde. Dazu gehören auch die ASS!e, die speziell geschult über das Aktionsbündnis Seniorensicherheit als Sicherheitsberater im Kreis ehrenamtlich tätig sind und sich gerade erst wieder mit einem Informationsstand in der Königshof-Galerie in Mettmann präsentierten.
An ihren Infoständen verteilen sie auch Stoffeinkaufstaschen mit Reflektoren und dem Slogan der Landeskampagne "Sicherheit durch Sichtbarkeit", die für mehr Sichtbarkeit in der dunklen Jahreszeit sorgen.
Die Zahl der verunglückten Fußgänger hat sich 2017 gegenüber dem Vorjahr von sieben auf 14 verdoppelt. Während 2016 in Erkrath 25 Radfahrer verunglückten, waren es 2017 schon 32. Auch die Zahl der verunglückten Motorradfahrer stieg von sieben auf 10. Betrachtet man die Verunglückten nach Altersgruppen, stieg die Zahl der verunglückten Kinder von 10 auf 12, die der verunglückten jungen Erwachsenen sank leicht von 11 auf 9.
Auch die Zahl der verunglückten Senioren sank leicht von 20 auf 19. Die Verunglücktenhäufigkeitszahl (VHZ), die aussagt wie viele Menschen auf 100 000 Einwohner gerechnet einen Verkehrsunfall erleiden, stieg in Erkrath um 11,9 Prozent. Die Unfallhäufigkeitszahl (UHZ) liegt im Kreis Mettmann 21,2 Prozent unter Landesdurchschnitt. Auch die Verunglücktenhäufigkeitszahl (VHZ) liegt mit 19,8 Prozent unter Landesdurchschnitt und sank kreisweit in 2017 um 1,7 Prozent. Das höchste Risiko zu verunglücken bestand im vergangenen Jahr in Hilden. Auch wenn die Unfallzahlen für Erkrath insgesamt stark angestiegen sind, muss man sie relativieren. Sie liegen in Zahlen an einigen Stellen niedriger als zum Beispiel in der Nachbarstadt Mettmann, wo die Unfallzahlen stark gesunken sind.