Steigende Kosten belasten den Verein enorm Steht das DRK Erkrath bald vor dem Aus?

Unterfeldhaus · Kann sich der DRK-Ortsverband Erkrath als eigenständiger Verein die sogenannte Staffelmiete ihres aktuellen Quartiers an der Heinrich-Hertz-Straße 34 noch lange leisten? Auf Sicht gesehen lautet die Antwort wohl eher „Nein“. Deshalb wird nun nach einem eigenen Grundstück gesucht, wo das DRK Erkrath eine Halle für Fahrzeuge, Ausrüstung und Ehrenamtler bauen kann.

Das DRK Erkrath sucht dringend ein neues Quartier.

Foto: DRK Erkrath

Rasant steigende Mietkosten und weniger Einnahmen in Form von Spenden und Mitgliedsbeiträgen stellen den Ortsverein des DRK in Erkrath vor eine große Herausforderung: „Während der Corona-Zeit konnten wir uns durch unsere zahlreichen Einsätze ein gewisses finanzielles Polster ansparen. Das Geld können wir nun nutzen, um in eine eigene Halle zu investieren“, sagt uns Wolfgang Cüppers, stellvertretender Bereitschaftsleiter DRK Erkrath. Klaus Sauerwein, Vorsitzender des Ortsverbandes Erkrath, ergänzt: „Unser Ziel ist es, auch in Zukunft schnelle und effektive Hilfe leisten zu können – ob bei Katastropheneinsätzen, der Organisation von Blutspenden oder anderen sozialen Projekten. Eine eigene Halle würde uns die dringend benötigte Stabilität und Unabhängigkeit bieten. Wir sind stolz auf unsere Eigenständigkeit, aber Eigenverantwortung hat auch ihre Grenzen. Ein geeignetes Grundstück würde uns die finanzielle Last der stetig steigenden Mieten nehmen und die Basis für unsere Arbeit sichern.“

Gesucht wird eine Grundstücksfläche von mindestens 1250 Quadratmetern. Die Halle soll als Lagerfläche für Einsatzfahrzeuge, Rettungsausrüstung und Materialien dienen sowie Raum für Schulungen und Veranstaltungen bieten. Gleichzeitig setzt

das DRK auf nachhaltige Bauweisen, um den ökologischen Fußabdruck des neuen Gebäudes möglichst gering zu halten.

Das DRK Erkrath ist eine rein ehrenamtlich geführte Organisation. Sie erhält keinerlei finanzielle Unterstützung von staatlicher Seite, der Kommune oder von übergeordneten DRK-Stellen.

Der Verein finanziert sich ausschließlich durch Spenden, Mitgliedsbeiträge und Erlöse aus ehrenamtlich durchgeführten Dienstleistungen. Alle Ausrüstungsgegenstände – von Einsatzfahrzeugen über medizinische Hilfsmittel bis hin zum Schulungsbedarf – werden vom Ortsverein auf eigene Kosten beschafft. Zudem werden diese gemäß den strengen Vorgaben des Medizinproduktegesetzes regelmäßig und kostenintensiv gewartet.

„Unser Appell geht an Grundstückseigentümer in Erkrath, die uns eine geeignete Fläche zum Kauf oder zur Pacht anbieten können“, sagt Wolfgang Cüppers. „Das DRK Erkrath ist 365 Tage im Jahr, 24/7 für unsere Bürger da. Egal, ob das im Blutspendedienst ist, bei Erste Hilfe-Kursen, Sanitätswach- oder Rettungsdiensten, beim Katastrophenschutz oder Patiententransport. Wir leisten also einen wichtigen Auftrag für die Gemeinschaft“, so Cüppers.

Spenden, Hinweise auf Grundstücke oder andere Formen der Unterstützung können direkt an das DRK Erkrath gerichtet werden. Weitere Informationen gibt es telefonisch unter 0211 / 280 489 30 oder per Mail an vorstand@drk-erkrath.de.

Hier hilft das DRK Erkrath:

- Erste Hilfe-Kurse für 148 Teilnehmer in 2024

- Einsätze beim Großbrand der Grundschule in Hochdahl oder an der Röntgenstraße und auch beim Hochwasser in Erkrath.

- Sanitätswachdienste bei 36 Veranstaltungen in 2024

- Ehrenamtliche Unterstützung der Erkrather Feuerwehr beim Krankentransport an 30 Tagen in 2023

- Acht Blutspendetermine in 2023

- 24 Annahmetermine von Altkleiderspenden in 2023

- 2727 Stunden in Aus- und Fortbildungen in 2023

- Katastrophenschutz: Der Ortsverein ist fester Bestandteil des Katastrophen- und Bevölkerungsschutz in NRW. Er ist eingebunden im Landeskonzept „Vorgeplante überörtliche Hilfe im Sanitätsund Betreuungsdienst im Land Nordrhein-Westfalen. Die Einsatzeinheit Nordrhein-Westfalen (EE NRW) ist eine multifunktionale, autark einsetzbare und landesweit einheitliche Komponente des Sanitäts-und Betreuungsdienstes. Das DRK Erkrath stellt Sanitäter, Betreuer, Techniker und Führungskräfte für die zweite Einsatzeinheit im Kreis Mettmann sowie für die zweite Einsatzeinheit der Stadt Remscheid. Für das Jahr 2023 wurde in diesem Rahmen 19 Einsätze gezählt.

- Betreuungsplatz 500 NRW: Das DRK Erkrath ist im Betreuungsplatz 500 des Kreises Mettmann eingebunden, welcher zuletzt 2024 in Köln im Rahmen eines Bombenfundes aus dem zweiten Weltkrieg zum Einsatz kam, aber auch 2021 bei der

Hochwasserkatastrophe in NRW und Erkrath.

- Patiententransport-Zug: Ein Massenanfall von verletzten oder erkrankten Personen führt regelmäßig dazu, dass die im Rahmen des Rettungsdienstes vorgehalten Transportkapazitäten

nicht ausreichen. Zu diesem Zweck ist der Patiententransport-Zug 10 NRW (PT-Z 10 NRW) konzipiert worden, dessen grundsätzliche Aufgabe es ist, die erforderlichen Transportkapazitäten für zehn Patienten bereit zu stellen. Das DRK ist hier mit seinem Krankentransportwagen eingebunden.

(nic)