Gute Nachrichten für Pendler Regiobahn verbindet ab 13. Dezember neue Regionen

Erkrath · Mit dem Fahrplanwechsel wird die Regiobahn in der Nacht vom 12. auf den 13. Dezember 2020 den Betrieb auf der Linie S28 bis nach Wuppertal Hbf aufnehmen.

Fahrzeug Integral.

Foto: Regiobahn

Die Regiobahn erhielt vom VRR AöR den Auftrag zur Erbringung der Verkehrsleistung auf der neuen und alten Linie S28. Hierzu wurde der bis Dezember 2021 gültige Verkehrsvertrag beendet und ein neuer Verkehrsvertrag mit einer Laufzeit bis Dezember 2026 und einer jährlichen Verkehrsleistung von 1,609 Millionen Zugkilometern pro Fahrplanjahr gezeichnet. Die Linie S 28 wird zukünftig die Regionen Kaarst, Neuss, Düsseldorf, Mettmann und Wuppertal verbinden. Pendler und touristische Reisende erreichen von Mettmann innerhalb von nur zwölf Minuten das Stadtzentrum von Wuppertal. Die Regiobahn S28 wird an den folgenden (zusätzlichen) Stationen zwischen Mettmann und

Wuppertal halten:

• Hahnenfurth / Düssel

• Wuppertal-Vohwinkel

• Wuppertal Zoologischer Garten

• Wuppertal-Steinbeck

• Wuppertal Hbf

Während der 20 beziehunsgweise 30 Minuten Takt zwischen Kaarst und Mettmann bestehen bleibt, wird der Streckenabschnitt Mettmann - Wuppertal montags bis freitags im 20/40 Minutentakt sowie Samstag und Sonntag im 30 Minuten Takt bedient. Bis zur künftigen Elektrifizierung des Regiobahn Streckennetzes mit einem Umfang von rund 45 Oberleitungskilometern setzt die Regiobahn künftig Fahrzeuge vom Typ Integral ein, die im Rahmen eines EUweiten Wettbewerbsverfahren von der Bayerischen Oberlandbahn beschafft wurden. Mit dem sukzessiven Einsatz der neuen Fahrzeuge ab Dezember kann dann die Sitzplatzkapazität auf der Strecke ganztägig erhöht werden. Die Integral-Fahrzeuge bieten die notwendige Beschleunigung, um im S-Bahn-Verkehr mitfahren zu können und entsprechen mit ihrer Einstiegshöhe von 76 Zentimetern bereits der künftigen Bahnsteighöhe der Stationen der Infrastruktur der Regiobahn GmbH. Die Integrale verfügen über eine Fahrgastkapazität von insgesamt 364 Personen (162 Sitzplätze, von denen sich zwölf in der ersten Klasse und 150 in der zweiten Klasse befinden sowie 200 Stehplätze). Die vier an jeder Seite des Zuges angeordneten Türbereiche befinden sich im Niederflurbereich und mittels Rollstuhlrampen wird mobilitätseingeschränkten Personen der Zutritt ermöglicht. Die Fahrzeuge verfügen außerdem über eine behindertengerechte WC-Anlage, moderne Fahrgastinformationssysteme und einen Mehrzweckbereich, der für Fahrräder und Kinderwagen genutzt werden kann. Für den Lückenschluss zwischen Mettmann und Wuppertal wurde in den vergangenen Jahren die Güterzugstrecke vom bisherigen Endhaltepunkt der S 28 „Mettmann Stadtwald“ bis zum Güterbahnhof Dornap-Hahnenfurth zweigleisig ausgebaut und bis kurz vor dem Haltepunkt Hahnenfurth / Düssel und dem Abzweig Dornap (Einschleifung in die Strecke der S 9) ein eingleisiger Neubau hergestellt. Insgesamt beträgt die Streckenlänge von Mettmann Stadtwald bis zur Einschleifung in die Strecke der S9 rund sieben Kilometer. Im Bereich Wuppertal-Dornap entstand zusätzlich der barrierefreie Haltepunkt Hahnenfurth / Düssel. Im unmittelbaren Bereich dieser Verkehrsstation, die über einen 85 Meter langen Bahnsteig verfügt und dem Design der bereits acht eigenen Verkehrsstationen angepasst ist, wurde ein P+R-Platz mit 78 PKW-Stellplätzen sowie vier Busbuchten erstellt. Die Station verfügt auch über Fahrradabstellplätze und wird zukünftig durch regionale Buslinien angebunden. Zur Einbindung der Signaltechnik war der Bau eines neuen elektronischen Stellwerks erforderlich. Die Inbetriebnahme der Signaltechnik und des Stellwerks inklusive der Anbindung an die drei unterschiedlichen DB Netz– Stellwerke erfolgte im Sommer 2020. Insgesamt werden in den Streckenum- und ausbau etwa 100 Millionen Euro inklusive Oberleitung) investiert. Davon sind

rund 70 Mio. Euro Fördermittel von Bund und Land. Heiner Cöllen, Aufsichtsratsvorsitzender beider Gesellschaften der Regiobahn, drückt seine Freude über den neuen Streckenabschnitt so aus: „Die Verlängerung nach Wuppertal ist ein beachtlicher Beitrag zur  angestrebten Verkehrswende – sie soll helfen, den Individualverkehr fühlbar zu reduzieren. Aufrichtiger Dank gilt allen, die die Verlängerung der Strecke ermöglicht beziehunsgweise daran mitgewirkt haben.“ Eine festliche, seit Jahren herbeigesehnte Eröffnung der Strecke darf es aufgrund der Corona-Pandemie sowohl mit Bürgern als auch Vertretern der Politik nicht geben. Die Regiobahn bedauert dieses sehr, hofft aber, dass dies in Rahmen des Sommerfestes 2021 gebührend nachgeholt werden kann.