Ausgezeichnet Diese Jungs haben den Blues

Erkrath · Die Band Uncle Remus mit ihrem Erkrather Schlagzeuger Sven Hansen, hat beim deutschen Rock- und Poppreis in der Kategorie „Bestes traditionelles Bluesalbum 2020“ für ihr Erstlingswerk „Keep the Devil busy“ den zweiten Preis in unsere Stadt geholt.

Das sind die Musiker von „Uncle Remus“: Simon Cohnitz (Bass), Thomas Plötzer (Keys), Jeffrey Amankwa (Singer), Frank Herbort (Guitar) und Sven Hansen (Drums, v.li.)

Foto: Holger Scholl

„Das freut uns natürlich riesig“, so Hansen. „Für uns ist das eine sehr schöne Bestätigung dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind und wir freuen uns schon darauf, unsere Musik auch wieder live präsentieren zu können, sobald Livekonzerte wieder möglich sind.“ Denn die Jungs, die außer Bassist Simon Cohnitz, allesamt Berufsmusiker sind, leiden unter den Folgen der Coronakrise. „Im Moment verdiene ich mein Geld hauptsächlich als Sendeassistent beim WDR 4“, berichtet Sven Hansen. Außerdem gibt er noch Musikunterricht - online versteht sich. Gitarrist Frank Herbort betreut derzeit das Ton- und Videostudio der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität und bringt somit etwas Geld in die Haushaltskasse, das durch den Wegfall der Liveauftritte im Moment fehlt. Sänger Jeffrey Amankwa hält sich mit Auftrags-Songwriting und Online-Auftritten über Wasser und Keyboarder Thomas Plötzer verdient sein Geld im Moment ebenfalls mit Online-Musikunterricht. „Und natürlich arbeiten wir alle an neuen Stücken und hoffen, dass wir in naher Zukunft unser Album auch entsprechend mit Live-Auftritten promoten können.“

Denn das ist durch Corona leider auch im vergangenen Jahr ins Wasser gefallen. „Wir rechnen allerdings nicht vor Herbst damit, wieder öffentlich auftreten zu können.“ Aber auch aus der Konserve hört sich die Band gut an. Wer in das neue Album reinhören möchte, hat auf der Webseite von Uncle Remus die Möglichkeit dazu. Sven Hansen beschreibt den Sound als eine Mischung von Soul und Blues. „Aber am besten macht man sich selbst ein Bild davon.“ Auf jeden  Fall gehen die Songs gut nach vorn und sind weniger traditionell wie Stücke von B.B. King oder Muddy Waters, sondern eher modern arrangiert. Die Eigenbeschreibung auf der Homepage von Uncle Remus bringt es eigentlich auf den Punkt: „A great modern original blues band based on the best of the tradition. Soulful, sexy and highly energetic. John Mayer meets Robert Cray.“ - Joseph Parsons“. Absolute Lieblingssongs der Autorin dieses Artikels: „Devil’s best man“ und „Keep the devil busy“. Der Namenspate der Band, also Uncle Remus, ist übrigens die Titelfigur und fiktiver Erzähler einer Sammlung von afro-amerikanischen Volkserzählungen von  Autor Joel Chandler Harris. Die Uncle-Remus-Geschichten zählen zu den Meisterwerken der amerikanischen Literatur. Sie wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

Mehr Infos zur Band
www.uncleremus.de


Der deutsche Rock- und Poppreis, der in diesem Jahr zum 37. Mal in 126 Kategorien verliehen wurde, ist der „älteste, größte und erfolgreichste Bundeswettbewerb für Rock- & Popmusikgruppen und Einzelinterpreten aller musikstilistischen Bereiche“ (Deutsche Popstiftung) und wird an „herausragende Nachwuchsmusikgruppen, Nachwuchseinzelkünstler sowie durch eine Fachjury ausgewählte professionelle Musikgruppen und Einzelkünstler mit Tonträgervertrag verliehen.“ Unter den früheren Preisträgern finden sich viele bekannte Namen wie PUR, Juli oder Luxuslärm.

(nic)