Der Kuss auf dem Time Square - diese Geschichte steckt hinter der Bildikone
(ots) Heute ist der "Internationale Tag des Kusses". Viele von unseren Lesern kennen das berühmte Kuss-Foto auf dem Time Square in New York. Hier kommt die Geschichte dazu.
Der Kuss eines Soldaten steht für die Freude einer ganzen Nation über das Kriegsende. Doch hinter der weltberühmten Aufnahme verbirgt sich ein Geheimnis. Am 15. August 1945 feierten die Vereinigten Staaten das Kriegsende. Tausende Menschen strömten zum Time Square, um sich die Jubel-Parade anzusehen. Unter ihnen der Fotograf Alfred Eisenstadt. Er fotografierte den Kuss eines Marinesoldaten und einer Krankenschwester, der es nicht nur auf das Cover des "Life" Magazins schaffte, sondern zu einer wahren Ikone der Fotografie wurde. Die Aufnahme erzählt aber noch eine bis heute fast unbekannte Geschichte.
Die Krankenschwester Greta Zimmer Friedman wartete am Time Square auf die Army-Parade als der junge Marinesoldat George Mendosa sie plötzlich an sich zog und küsste. Genau auf diesen Moment wartete der Fotograf Alfred Eisenstadt. Mendosa drückte im Freudentaumel vielen Frauen seine Lippen auf den Mund. Eisenstadt hoffte, dass nun die junge Krankenschwester das kommende "Kuss-Ziel" ist. Der starke Kontrast zwischen der dunklen Uniform und der weißen Schwesternkleidung begeisterte ihn. Was der Mann hinter der Kamera aber nicht wusste: Soldat Mendosa war zu diesem Zeitpunkt selbst liiert. Doch statt eifersüchtig zu sein, freute und feierte Freundin Rita Petry mit ihrem Freund George, der nun nicht mehr Gefahr lief, in den Krieg ziehen zu müssen. Was bisher nur wenige wussten: sie selbst ist auch auf dem Foto zu sehen, das auf dem Cover des "Life"-Magazins erschien!
Rita und George waren gerade zusammen im Kino, als die Meldung über das Kriegsende den Film unterbrach und sie anschließend zum Time Square liefen. Als Eisenstaedt das berühmte Foto schoss, stand Rita hinter ihrem Freund und lächelt sogar in die Kamera. Später heirateten sie und sind nun bereits seit 68 Jahren zusammen. Die riesige Freude, die sie damals empfanden, spiegelte die Emotionen der ganzen Nation wider. Nach fast vier Jahren Krieg bedeutete die Kapitulation Japans gleichzeitig auch das Ende des II. Weltkrieges für die USA.
Der Kuss von damals ist bis in die Gegenwart eine der größten Bildikonen. Ebenso ist es das meist reproduzierte Bild der Welt. Jedes Jahr stellen hunderte Paare diese besondere Situation nach. Denn es sind oftmals die kleinen Momente, eingefangen in Fotos, die es schaffen, Emotionen zu wecken und besondere Geschichten zu erzählen. Sie helfen uns, uns an diese Gefühle zu erinnern und sie immer wieder zu erleben. Dabei spielt es keine Rolle, ob es um große Ereignisse der Geschichte oder um die eigenen, ganz persönlichen Erlebnisse geht. Das Foto hält wichtige Augenblicke für die Ewigkeit fest.