Gefahrgutunfall bei einer Spedition in Unterfeldhaus

Unterfeldhaus · Die Feuerwehr Erkrath wurde gestern Nachmittag zu einem Gefahrguteinsatz zu einer Spedition auf die Otto-Hahn-Straße in Unterfeldhaus alarmiert.

Einsatz der Erkrather Feuerwehr bei einer Spedition in Unterfeldhaus.

Foto: Feuerwehr Erkrath

Firmenangehörige der Spedition hatten beim Ausladen eines Lkw-Sattelaufliegers festgestellt, dass ein unbekannter Stoff aus der Ladung ausgelaufen war. Aufgrund der Stückgutbeladung war jedoch nicht ersichtlich um welchen Stoff es sich handelte. Da das aus England stammende Fahrzeug anhand der Ladepapiere auch Gefahrgutcontainer für Flüssigkeiten geladen hatte, alarmierte der Lademeister des Betriebes die Feuerwehr. Umsichtig veranlasste er auch sofort das Abdichten der Kanaleinläufe auf dem Betriebsgelände sowie das Abstreuen der aus dem Auflieger tropfenden Flüssigkeit durch die anwesenden Lagerarbeiter mit Bindemittel. Auf Grund des Einsatzstichwortes "BC-Unfall" wurde Vollalarm für die Feuerwehr Erkrath gegeben.

Die erste Erkundung der Feuerwehr ergab keinen explosiven Bereich im Umfeld des Sattelaufliegers, sodass umgehend die Lkw-Züge an den benachbarten Laderampen aus der Einsatzstelle weggefahren werden konnten. Nachdem ein Absperrbereich eingerichtet und die Nachbargebäude evakuiert waren, konnte die Lage im Lkw-Auflieger durch einen Atemschutztrupp erkundet werden. Um die Schadensstelle zu lokalisieren musste zunächst ca. 1/3 der Ladung durch die Feuerwehr mit Schutzanzügen unter Atemschutz entladen werden. Währenddessen wurde eine stabsmäßige Einsatzleitung mit Unterstützung der Führungsgruppe der Feuerwehr Ratingen eingerichtet und die Werkfeuerwehr Henkel zur Beratung vor Ort hinzugezogen. Nachdem die Ladepapiere, die nur in französischer Sprache vorlagen, mit dem Gefahrgutbeauftragten besprochen werden konnten, bildete sich heraus, dass vermutlich Epoxidharz ausgelaufen war, welcher mit der Gefahrnummer 90 für einen umweltgefährdenden Stoff bzw. verschiedene gefährliche Stoffe gekennzeichnet wird. Nachdem die unter Schutzkleidung und Atemschutz vorgehenden Trupps die Ladung bis zum betroffenen Laderaumbereich leergeräumt hatten, bestätigte sich die Vermutung. Zwei sogenannte IBC-Container (je 1000 Liter
Fassungsvermögen) waren aus ungeklärter Ursache aus der übereinander gestapelten Lagerung von mehreren dieser Container verrutscht. Aus dem Be- und Entlüftungsventil des Domdeckels eines Behälters waren einige Liter des flüssigen Gefahrstoffes ausgelaufen. Die Einsatzkräfte richteten beide Behälter mit mehreren Spanngurten und einem Gabelstapler auf und beendeten somit den Schadstoffaustritt.

Für die gesamte Einsatzdauer wurden die Otto-Hahn-Straße sowie die Max-Planck-Straße im Bereich zwischen Niermannsweg und Heinrich-Hertz-Straße für Fußgänger und Fahrzeugverkehr durch die Polizei komplett gesperrt. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand zu keiner Zeit, da keine Schadstoffe in gasförmiger Form austraten und die Schadensstelle auf dem Lkw-Auflieger sowie den unmittelbaren Bereich des Fahrzeuganhängers beschränkt blieb.

Die Verpflegung der Einsatzkräfte wurde durch das Rote Kreuz organisiert. Eine benachbarte Firma stellte dafür unbürokratisch und schnell ihre Kantine zur Verfügung.

Im Einsatz war die Feuerwehr Erkrath mit den Löschzügen Alt- Erkrath, Millrath und Trills sowie der hauptamtlichen Wache und dem Rettungsdienst, eine Führungsgruppe der Feuerwehr Ratingen mit einem Einsatzleitwagen sowie einem Abrollbehälter als Stabsraum, die Feuerwehr Hilden zur Sicherung des Grundschutzes im Stadtgebiet Erkrath, eine Fachberaterin der Werkfeuerwehr Henkel sowie die Betreuungseinheit des DRK. Insgesamt waren 86 Einsatzkräfte am Einsatz beteiligt. Der Einsatz vor Ort war gegen 21.50 Uhr beendet.