Bündnis 90/ Die Grünen unterstützen das Bürgerbegehren „Wir empfehlen ihr ‚JA‘ für den Erhalt der Hasenwiese am 26. Februar“
Hochdahl · Bei der Hasenwiese handelt es sich um die letzte größere Grünfläche im dicht bebauten Millrath. Bündnis 90/ Die Grünen setzen sich dafür ein, die Hasenwiese vor einer Bebauung zu schützen und der Öffentlichkeit zu erhalten.
„Dabei verfolgen die Grünen keineswegs das Ziel, den Neubau von Wohnraum zu verhindern“, betonen die beiden Sprecher*innen von Bündnis 90/ Die Grünen, Michelle Meier und Peter Knitsch. „Das Genossenschaftsprojekt wurde in der Vergangenheit, als es noch auf dem Schulgelände an der Schmiedestraße geplant war, auch von uns befürwortet.“ Als klar wurde, dass eine Realisierung nunmehr auf dem - bislang öffentlichen und unversiegelten - Gelände der Hasenwiese erfolgen sollte, positionierten sich die Grünen im Stadtrat jedoch gegen eine Bebauung dieser Grünfläche.
Als die Ratsmehrheit im Oktober 2022 die Aufstellung eines Bebauungsplanes beschloss (ein Bürgerbegehren kann sich nur gegen einen konkreten Ratsbeschluss richten), unterstützen die Bündnis 90/ Die Grünen die Gründung einer Bürgerinitiative zur Rettung der Hasenwiese.
Es ist Anliegen der Grünen, die wenigen verbleibenden Grün- und Freiflächen in Erkrath vor einer Bebauung zu schützen: Die Neanderhöhe und das Cleverfeld seien bereits an Großprojekte verloren, die Freifläche in Erkrath Nord bliebe weiterhin bedroht. „Die Befürworter des Bauprojektes werben mit der vermeintlich geringen Versiegelung und Klimafreundlichkeit des Baus. Es bleibt dabei aber unerwähnt, dass das Klimaanpassungskonzept der Stadt Erkrath die Freifläche der Hasenwiese als „besonders schützenswert“ deklariert“, so Bündnis 90/Die Grünen. Sie gelte als „wertvoller Freiraum mit hoher Funktion als klimatischer Ausgleichsraum“ und sorge damit besonders nachts für Abkühlung beispielsweise in Hitzeperioden, die durch die Klimakrise immer häufiger auftreten werden. Die Grünen weisen darauf hin, dass auch das - durch die Baugruppe beauftragte - klimatologische Gutachten diese Funktion bestätige. Ebenso stelle es eine Reduktion der Kaltluftproduktion im Plangebiet um etwa 20 Prozent fest.
Insgesamt verschlechtere sich die Strömung der Kaltluft an Nord- und Südseite. In sonnigen und schlechter belüfteten Bereichen steige somit die Belastung durch Hitze. Gleichermaßen, so erklären die Grünen, seien Lebensräume und Baumbestand an der Hasenwiese konkret bedroht: Insekten und andere Tiere seien vor der dichten Bebauung auf diese letzte verbliebene Grünfläche ausgewichen. Eine Artenschutzprüfung habe den Lebensraum von drei Fledermausarten nachgewiesen, wovon eine sogar auf der roten Liste bedrohter Arten geführt würde. Zur Errichtung der Erschließungsstraße sei bereits bei der öffentlichen Bürgeranhörung die notwendige Fällung von mindestens zwei bis drei Großbäumen prognostiziert worden.
Zudem sehen Bündnis 90/ Die Grünen die wichtige Funktion der Hasenwiese als sozialer Ausgleichsraum gefährdet: Die Menschen, insbesondere in den umliegenden Wohnungen ohne eigenen Garten, würden sie zum Spielen, Picknicken und Zusammenkommen nutzen. Die Zahlen der Stadt Erkrath belegten, dass etwa die Hälfte der Fläche zum Grundstück der Baugenossenschaft würde. „Wer sich vor Ort ein Bild macht erkennt, dass die verbleibenden Flächen auch im Norden die neue Erschließungsstraße sowie im Süden - von den Befürwortern als ‚öffentliches Grün’ bezeichnet - die meterhohe Gebüschzone umfassen. Wenngleich der Spielplatz erhalten bleibt, so bestätigen auch die Anwohner*innen, dass die Hasenwiese als solche verloren wäre und ihren Freizeitwert als Spiel- und Aufenthaltsraum verliert“, so Michelle Meier, Sprecherin des Erkrather Ortsverbandes von Bündnis 90/ Die Grünen.
Die Grünen betonen, dass zur Verwirklichung des Projektes nicht eine weitere Grünfläche in Erkrath zerstört werden müsse. Peter Knitsch, Vorsitzender der Grünen Ratsfraktion erklärt, dass in Erkrath bereits jetzt ausgewiesene Flächen für mindestens 1.000 Wohneinheiten zur Verfügung stehen. Alleine am Wimmersberg entstehen in den nächsten Jahren etwa 700 Wohnungen, davon 20 Prozent mit Sozialbindung. Zusätzlich seien beispielhaft das Pose-Mare Grundstück, die Ecke Max-Planck-Straße/Waldfrieden, der Sportplatz Gink und das ehemalige Gemeindezentrum Matthias Claudius Straße in Unterfeldhaus zu nennen: „Es gibt keinen Grund und schadet Umwelt, Klima und Lebensqualität, immer wieder Grün- und Freiflächen zu bebauen, wie dies leider in Erkrath geschieht. Deswegen bitten wir Grünen alle Bürgerinnen und Bürger, am 26. Februar mit ‚JA‘ für den Erhalt der Hasenwiese zu stimmen“.