Wer wird die neue gute Fee im Naturschutz-Zentrum?

Hochdahl · 25 Jahre war Lilli die gute Fee und hat im Naturschutzzentrum alles "tiptop" sauber gehalten. Nun wird ihre Nachfolgerin gesucht.

Die „gute Fee“ Lilli (Lilian) mit Karin Blomenkamp.

Foto: RG

(RG) Alle nennen sie Lilli, dabei heißt sie eigentlich Lilian. Immer noch kommt sie fast täglich ins Naturschutzzentrum, dabei hat sie ihren Job im letzten November beendet. Ihre Söhne haben sie gedrängt, weil sie im Frühjahr 70 Jahre alt wird. In diesem Jahr wird das Naturschutzzentrum 25 Jahre alt und so lange kommt Lilli auch schon her. Sie war bei der Stadtverwaltung Erkrath als Reinigungskraft angestellt, als ein Hausmeister sie auf das neu gegründete Naturschutzzentrum ansprach und ihr erzählte, dass man dort auch eine Reinigungskraft suche. Lilli, die ihren Söhnen ein Studium ermöglichen wollte, überlegte nicht lang und nahm die Stelle zusätzlich zu ihrer regulären Arbeit an. Bei der Stadtverwaltung ist sie längst in Rente gegangen, aber ihre zweite Stelle hat sie noch weiter behalten. Bis letzten November.

Bereut hat Lilli diese Entscheidung nie. Sie kommt immer noch gern ins Naturschutzzentrum. Dabei lebt sie den Gedanken umweltfreundlich zu handeln, radelt die Strecke vom Hochdahler Markt bis nach Bruchhausen. "Nur wenn das Fahrrad kaputt ist oder es geschneit hat, gehe ich die Strecke zu Fuß", verrät sie lachend. Im Moment kümmert sie sich liebevoll um eine kranke Ziege, massiert ihr die Beine und wenn sie an der Küche vorbeikommt, räumt sie auch noch mal eben die Spülmaschine aus. Irgendwie ist sie ja hier seit 25 Jahren "zu Hause", gehört zur Familie. Deshalb weiß sie auch, dass ihre Nachfolge immer noch nicht geklärt ist.

Zwischenzeitlich wurde eine Reinigungsfirma beauftragt, aber der Umweltgedanke spielt im Naturschutzzentrum eine wichtige Rolle und scharfe Reinigungsmittel können einigen Schaden anrichten. "Wir haben eine Dreikammer-Kläranlage, aus der das Wasser anschließend in einen Schönungsteich läuft. Dort wächst Schilf und aus dem Teich trinken auch freilaufende Tiere", erklärt die Leiterin des Naturschutzzentrums Karin Blomenkamp. Als sie vor 19 Jahren hier die Nachfolge antrat, war Lilli schon da. Auf scharfe Reinigungsmittel hat Lilli fast vollständig verzichtet, zur Entkalkung Essig eingesetzt. In den letzten Jahren hat sie manchmal ihren Enkel mit zur Arbeit genommen, wenn der gerade zu Besuch war. Der hat seiner Oma mit Feuereifer draußen bei Fegen geholfen. Lilli war immer flexibel, ist auch schon einmal nach einer Veranstaltung zum Reinigen gekommen oder hat, wenn noch Schulklassen oder Kindergartenkinder zu Besuch waren, in einem anderen Zimmer mit der Reinigung angefangen. Lilli zu ersetzen wird nicht leicht werden, dass weiß Karin Blomenkamp, das weiß auch der Förderverein des Naturschutzzentrums. Selbst Lilli hat in ihrem Bekanntenkreis schon gesucht, aber niemanden gefunden, der die Aufgabe übernehmen würde.

Die Arbeitszeiten können flexibel vereinbart werden, aber die Chemie oder besser gesagt "die Biologie" sollte stimmen. Jemand wie Lilli, der sich mit dem Naturschutzzentrum identifizieren kann, dem Natur, Nachhaltigkeit und Umwelt selbst wichtig sind, würde perfekt hierher passen. Und wenn das nächste Projekt, eine Solartankstelle für eBikes, erst umgesetzt ist, steht nicht einmal der Anfahrt mit einem eBike etwas im Wege. Das heißt nicht, dass die künftige Fee nicht auch mit dem Auto kommen darf, denn der Weg zum Naturschutzzentrum zieht sich ein wenig. Belohnt wird man dafür mit ganz viel Natur rund herum, vielen Tieren und netten Menschen, die — eh man sich versieht — zur zweiten Familie werden.

Sind Sie vielleicht die neue "Lillifee"? Dann rufen Sie einfach im Naturschutzzentrum an oder schreiben eine Email und verabreden ein Gespräch, bei dem Sie herausfinden können, ob die Arbeit für Sie das Richtige ist. Telefon: 02104 797989. E-Mail: info@naturschutzzentrum-bruchhausen.de.