Sanierung des Hochdahler Stadtweihers Stadtweiher: Mehr Schlamm als angenommen?

Hochdahl · Die Sanierungsarbeiten des Hochdahler Stadtweihers sind derzeit im vollen Gange. Seit Anfang Oktober laufen dort die so genannten Entschlammungsarbeiten. Dazu werden Unrat und Bauschutt entfernt, um den Schlamm lösen und seitlich vom Weiher lagern zu können. Nun ist in der Stadt eine Diskussion entfacht, dass mehr Schlamm als ursprünglich angenommen worden ist, entsorgt werden muss und dadurch mehr Kosten verursacht werden. Wir haben bei der Stadtverwaltung nachgefragt.

Der Stadtweiher in Hochdahl wird derzeit saniert.

Foto: Stadt Erkrath

„Die 12.000 Kubikmeter Schlammvolumen geben den aktuellen Kenntnisstand wieder und wurden daher in die Ausschreibung für den ersten Bauabschnitt der Entschlammung (Schlamm lösen und seitlich lagern) übernommen“, heißt es in einer ersten Stellungnahme seitens der Stadt. Ursache für die Abweichung zur ersten Massenermittlung aus dem Jahr 2018 ist, dass bei den jüngsten Baugrunduntersuchungen bei trockenem Weiher deutlich mächtigere Schlammschichten angetroffen wurden, als im ersten Bodengutachten 2018 beschrieben. „Eine Erklärung dafür könnte nach unserer und nach Auffassung des Bodengutachters darin bestehen, dass die Probenahme in 2018 bei noch eingestautem Weiher erfolgen musste, sodass insbesondere die Übergangsbereiche Wasser/Schlamm und Schlamm/Teichsohle nur unterhalb der Wasserlinie bestimmt werden konnten. Im Juni 2020 hingegen konnte die Dicke der Bodenschichten direkt im Baggerschurf gemessen werden“, heißt es in der Stellungnahme weiter. Letztlich stellen aber auch die über den Weiher verteilten Baggerschürfen nur punktuelle Aufschlüsse dar, sodass auch das aktuelle Schlammvolumen mit einer Unsicherheit behaftet bleibt. Die genauen Massen werden durch ein elektrooptisches Aufmaß der Teichsohle vor und nach dem Abschieben des Schlammes und einem daraus erstellten digitalen Geländemodell ermittelt. Das bedeutet, zum Ende des ersten Bauabschnittes ist das tatsächliche Volumen des Schlammes definitiv bekannt. Die oben genannten Unsicherheiten sowohl bezüglich der genauen zu entsorgenden Schlamm-Massen als auch bezüglich des Entsorgungsweges sowie der Entsorgungskosten waren ausschlaggebend dafür, dass die Entschlammung nunmehr in zwei Abschnitten erfolgt. „Diese Teilung, die auch dem Fördergeber in einem Abstimmungsgespräch mitgeteilt wurde, erlaubt uns eine bessere Kostensicherheit und eröffnet Möglichkeiten zur Reaktion, falls sich hier abzeichnen sollte, dass es zu Abweichungen vom bisher ermittelten Kostenrahmen kommt.“ Die Entschlammung ist als Einzelmaßnahme nicht förderfähig, sondern nur im Rahmen der gesamten Umgestaltung des Stadtweihers. Entsprechend liegt für die Entschlammung selbst kein Förderbescheid vor, sie ist eine vorbereitende Maßnahme zur Umgestaltung. Die Kosten der Entschlammung werden im Rahmen der Umgestaltung refinanziert. Dies ist das Ergebnis der Abstimmungen mit Bezirksregierung und dem zuständigen Ministerium. Bei einer absehbaren Abweichung von der bisherigen Kostenberechnung erfolgt eine Rücksprache mit dem Fördergeber; derzeit liegt jedoch das abschließende Entsorgungskonzept für den Schlamm noch nicht vor. Die Kosten der Entsorgung können erst dann belastbar beziffert werden, wenn das Entsorgungskonzept fertiggestellt ist. Auch ein Zeitplan für den zweiten Bauabschnitt wird erst nach Vorlage des Entsorgungskonzeptes erstellt. Es handelt sich also nicht um eine „Fehlberechnung“, sondern um die Abschätzung des Volumens anhand der Erkenntnisse zum Zeitpunkt des eingestauten Stadtweihers.