Seiwert warb um gegenseitigen Respekt zwischen Gläubigen und Ungläubigen. Er sprach über Edith Stein, die mehrere Jahre Atheistin war und die heute als große Heilige verehrt wird: "Zweifel gehören zum Glauben dazu. Es gibt keine 100prozentige Sicherheit und keine Beweise, dass Gott existiert. Die Bibel ermutigt zum Glauben, auch wenn ein Mensch sich wie Jesus am Kreuz von Gott verlassen fühlt."

Einen Rat gab Seiwert noch an die Teilnehmer des Bibelkurses: "Beten ist einfacher als Glauben. Man muss nicht mit dem Beten warten, bis man zum Glauben gekommen ist. Man kann auch trotz Zweifel beten: Gott, wenn es dich gibt, dann hilf mir, dass ich glauben kann."

Zum Bibelkurs kamen wie immer viele aus der ganzen Region. Mario Brumbi war eigens aus Neuss angereist. Er war dankbar für die Veranstaltung: "Ich fand den Bibelkurs sehr aufschlussreich, beeindruckend, interessant und inspirierend. Er hat mich zum Nachdenken angeregt." Genau das ist die Absicht von Pfarrer Seiwert: "Mein Ziel ist nicht, dass die Frommen noch frommer werden, sondern dass die Menschen über den Glauben nachdenken."

Nach der Ferienpause wird der Bibelkurs in Hochdahl fortgesetzt. Am Montag, 2. Oktober, beginnt um 20 Uhr in der Sandheide eine neue Reihe von Vortrags- und Diskussionsabenden: "Fragen zum Glaubensbekenntnis."