TSV Hochdahl lud zum barrierefreien Ferienspaß „Barrieren existieren oft nur in unseren Köpfen“

Hochdahl · (nima) Gemeinsam spielen, basteln, turnen — all das geht problemlos mit und ohne Handicap. Das bewies das Kinder- und Jugendzentrum des TSV Hochdahl vergangene Woche wieder mit seinem barrierfreien Ferienspaßprogramm.

Barrierefreies Ferienangebot beim TSV Hochdahl
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"Inklusion ist ein langer Weg", weiß Gabriela Klosa, Leiterin des Kinder- und Jugendzentrum des TSV Hochdahl. Sowohl der Sportverein als auch das Jugendzentrum öffnen sich diesem Weg Schritt für Schritt. Für die Mitarbeiter des vereinseigenen Kinder- und Jugendzentrums sei das von der "Aktion Mensch" geförderte Ferienanspaßgebot eine gute Möglichkeit, auf dem Gebiet der Inklusion weitere Erfahrungen zu sammeln, sagt sie. Ziel sei es letztlich, den Sport auch in den Alltag von Kindern mit Behinderungen zu integrieren.

Wie bereits vor zwei Jahren und in den zurückliegenden Sommerferien hatte der TSV auch in der zweiten Herbstferienwoche wieder Grundschulkinder mit und ohne Behinderung zu einem barrierfreien Ferienprogramm eingeladen. 14 Kinder, davon fünf mit Handicaps, nahmen daran teil. Außerdem war ein seit kurzem in Erkrath lebender junger Portugiese dabei, der von den anderen ebenso problemlos aufgenommen wurde wie die behinderten Kinder — und das, obwohl er noch kein Deutsch spricht. Fünf Tage lang wurde im TSV-Jugendzentrum sechs Stunden lang gemeinsam geturnt, gebastelt, musiziert, gekocht und gebacken und auch ein Ausflug unternommen.

"Gestern waren wir auf einem Kinderbauernhof", erzählt Lethycia. Pferde, Hunde und Kühe haben ihr dort besonders gefallen und die Esel fand sie "lustig". Zum wiederholten Male war die Neunjährige bei dem barrierefreien Ferienangebot dabei. Und wie beim ersten Mal hat es ihr auch diesmal wieder viel Spaß gemacht. Zum Gelingen des inklusiven Angebots trugen in diesen Ferien — neben dem Team des Jugendzentrums, zu dem auch eine Psychologin und eine Fachkraft für Psychomotorik zählen — auch Erkrather Bürger bei. "Um eine Förderung von der "Aktion Mensch" zu erhalten, müssen wir uns immer neue Konzepte einfallen lassen", erklärt Gabriela Klosa: "Diesmal haben wir die Bürger mit einbezogen." Ein Erkrather begleitete die Gruppe zum Kinderbauernhof, eine Senioren hat mit den Kindern gekocht und gebacken und außerdem war Clown Finchen — die Erkratherin Heike Becker — einen Tag lang im Jugendzentrum, um mit den Kindern eine Show einzuüben, die sie zum Abschluss des Ferienprojekts ihren Eltern und Großeltern vorführen durften.

Mit Stolz werden diese die Aufführung beobachtet haben. Denn — mit oder ohne Handicap — alle Kids waren mit Freude und Eifer bei der Sache. Viele Eltern mussten vor der Ferienwoche selbst erst einmal lernen los zu lassen: Ein Kind mit Down- oder Asperger-Syndrom für sechs Stunden in fremde Obhut zu geben, erfordert Vertrauen — ins Kind und in die Betreuer. "Die Barrieren existieren aber oftmals nur in unseren Köpfen", so Klosa: "Die Kinder überraschen uns immer wieder. Die meisten können viel mehr, als wir ihnen zutrauen."

Infos
Mit einer Förderung in Höhe von 5.000 Euro von der "Aktion Mensch" finanziert das Kinder- und Jugendzentrum des TSV Hochdahl neben zwei barrierfreien Ferienspaßangeboten in diesem Jahr auch zwei regelmäßiger Kurse: Eine offene Tanzgruppe für Mädchen von acht bis 13 Jahren findet donnerstags von 16.45 bis 17.45 Uhr statt und eine Mutter-Kind-Gruppe (an der auch Senioren teilnehmen können) donnerstags von 9 bis 11 Uhr. Weitere Teilnehmer sind herzlich willkommen. Weitere Infos: www.tsv-hochdahl.de