Das NRW-Lesebuch: Ein facettenreicher Blick auf die zehn Kulturregionen Nordrhein-Westfalens – und eine außergewöhnliche Zeit Unsere Region im Portrait
Kreis · Im Rahmen des Residenzprojekts stadt.land.text NRW 2020 erkundeten zehn Autorinnen und Autoren von März bis Juni 2020 Nordrhein-Westfalen. Das NRW-Lesebuch präsentiert nun ihre literarischen Ergebnisse.
Was klingt wie ein Kinderspiel, war in diesem Jahr alles andere als das: stadt.land.text. NRW, das Residenzprogramm für Literaturschaffende, die sich auf dem Feld der „künstlerischen Alltags- und Regionalforschung“ bewegen, sah sich nie dagewesenen Einschränkungen konfrontiert. Dank kreativer Um- und Auswege aller Beteiligten fand es dennoch statt – in diesem Jahr unter der Federführung der Kulturregion Niederrhein.
Alle zwei Jahre laden die zehn Kulturregionen und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen zu einem viermonatigen Residenzaufenthalt ein. Die sogenannten Regionenschreiberinnen und –schreiber erhalten neben Salär und Unterkunft die Möglichkeit, aus sehr unterschiedlichen Perspektiven Einblicke in die Kulturlandschaft ihrer Gastgeberregion zu nehmen und diese literarisch-künstlerisch zu verarbeiten.
Mit herausragenden Projektideen hatten sich die Autorinnen und Autoren Pasvcal Bovée, Tilman Strasser, Annika Stadler, Charlotte Kraft, Carla Kaspari, Yannic Han Biao Federer, Larissa Schleher, Brandstifter, Justine Z. Bauer und Barbara Peveling erfolgreich für das bundesweit in dieser Form einzigartige Residenzprogramm beworben. Und schließlich gemeinsam mit ihren Gastgebern vielfältige, beindruckende Antworten auf die besonderen Herausforderungen der projektwidrigen Umstände gefunden.
Die literarischen Ergebnisse stellen die zehn Kulturregionen und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft nun im „NRW-Lesebuch“ vor. Auf 200 Seiten umfasst es rund 60 Beiträge der Regionenschreiberinnen und -schreiber, zahlreiche Illustrationen sowie ein in die Schreibwerkstätten schauendes Gespräch mit den Autorinnen und Autoren. Der Blog www.stadt.land.text.de bringt außerdem zehn Podcasts zu Gehör, die in lebhaften Interviews Einblicke in die sehr verschiedenen Arbeitsweisen geben.
Mit der Buchveröffentlichung geht das landesweite biennale Stipendienprojekt stadt.land.text NRW 2020 zu Ende. Für den bergischen Regionenschreiber Tilman Strasser ist seine Zeit im Bergischen Land allerdings nicht beendet: Ihm hat es hier so gut gefallen, dass er seinen Arbeitswohnsitz ins Bergische verlegt hat. Außerdem wird er 2021 seine Idee, das Bergische Land durch literarische Portraits abzubilden, in der zweiten Jahreshälfte fortführen.
Das NRW-Lesebuch kann ab sofort bestellt werden zum Versandkostenpreis von 3 Euro in Briefmarken an: Regionale Kulturpolitik Bergisches Land, Postfach, 40806 Mettmann.