Freiwilliges ökologisches Jahr beim Kreis Mettmann Ein Jahr voller Erfahrungen und Eindrücke
Kreis · Vor und nach der Krötenwanderung haben die Teilnehmer des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) des Kreises Mettmann Hochsaison. In Schmahl am Schmalen in Velbert-Langenberg haben Finn, Lukas, Valeria und der Kreismitarbeiter Frank Wirth zusammen mit ihrem Betreuer Robert Scheuß vor einigen Wochen Krötenzäune aufgestellt.
Denn die Erdkröten und Frösche nehmen auf dem Weg von ihrem Lebensraum zu ihrem Laichgewässer jedes Jahr wieder das Risiko in Kauf, überfahren zu werden, wenn sie eine Straße überqueren. "Die Wanderwege der Amphibien kennen wir inzwischen," berichtet Finn. "Wir graben deshalb niedrige Zäune aus Kunststoffgeflecht entlang der Straßen ein. Wenn die Tiere an den Zaun stoßen, wandern sie automatisch an ihm entlang und werden zu den unterirdischen Straßenquerungen geführt, um gefahrlos die Straße zu überqueren."
Die Krötensaison dauert abhängig vom Wetter zwei bis vier Wochen. Die Arbeit lohnt sich aber. "Es ist toll zu sehen, wie sich aus dem Laich im Gewässer Kaulquappen und dann nach einigen Wochen kleine Kröten entwickeln", erzählt Lukas. "In ein paar Tagen sind alle Kröten durch, dann bauen wir die Zäune wieder ab."
Dominik, der vierte FÖJ'ler, ist gerade auf einem einwöchigen Seminar zum Thema Konsum und Globalisierung.
Jede Menge ökologisches Wissen und handwerkliches Geschick haben die FÖJ'ler des Kreises Mettmann in den letzten Monaten bei ihrer Arbeit und den Fortbildungen erworben. Sie helfen bei sämtlichen Aufgaben rund um die Pflege und Neuanlage von Biotopen im Kreis Mettmann, bei der Amphibienwanderung und auch bei der Betreuung des Eiszeitlichen Wildgeheges Neandertal.
Im Winter haben die FÖJ'ler zahlreiche Kopfweiden geschnitten. Einige Äste wurden in das Wildgehege transportiert und dienen den eiszeitlichen Tieren als Winternahrung. Aber auch der Wuppertaler Zoo profitiert vom Weidenschnitt. "Vor allem die Elefanten mögen frisch geschnittene Weidenäste", weiß Valeria, die im November erst ihren Motorsägenschein gemacht hat. "Der Rest des Schnitts wird aufgehäuft und bietet dann Mäusen, Igeln und Insekten einen Unterschlupf", erklärt Betreuer Robert Scheuß
Im Laufe des Jahres mähen die vier jungen Leute Wiesen auf den Biotopflächen des Kreises, um den Lebensraum für Insekten, Zauneidechsen und weitere Tiere von Gehölzen frei zu halten. Hin und wieder muss ein Zaun repariert oder eine Infotafel neu aufgestellt werden. Handwerkliche Fertigkeiten erlernen sie also fast täglich.
Für jeden besteht außerdem die Möglichkeit, zwei Monate im Eiszeitlichen Wildgehege zu lernen, wie Auerochse, Tarpan und Wisent gefüttert und gepflegt werden.
Wer Interesse hat, ab August ein FÖJ im Natur- und Umweltschutz abzuleisten, kann sich ab sofort beim Kreis Mettmann, Amt 61-3, Düsseldorfer Str. 26, 40822 Mettmann, (susanne.hanst-usorasch@kreis-mettmann.de) bewerben. Die FÖJ'ler erhalten ein monatliches Taschengeld und nehmen während des Jahres an fünf einwöchigen Seminaren zu Umweltthemen mit anderen FÖJ'lern aus dem Rheinland teil. Informationen gibt es auch im Internet unter www.foej.lvr.de.