Ein Areal ohne Bürger?
Kreis · Das Gelände des Kalksteinwerks im Herzen des Neandertals ist schon lange in den Fokus des Interesses gerückt
(TB/FF). So beteiligten sich die Bürger der angrenzenden Städte in der Vergangenheit rege am Konzept "Masterplan NaturKulTour Neandertal". Dies sieht vor, dass eine naturnahe Nutzung für Museumsbesucher, Touristen aber auch Tagungsgäste ermöglicht werden soll, wenn der Betrieb des Kalksteinwerks ausläuft. Ein Plan, der in Gefahr ist! Die Bezirksregierung könnte ihn verhindern, denn im nahen Düsseldorf macht man sich für eine komplette Renaturierung des Geländes stark.
Eine Idee, die besonders bei den ortsansässigen Bürgervereinen nicht gut ankommt. "Warum soll die Möglichkeit vertan werden, dieses Gelände für die Allgemeinheit zugänglich zu machen?", fragt sich Friedel Liesenkloß, der Erste Vorsitzende der Aule Mettmanner. "Wir möchten zwar keine genauen Vorgaben machen, was genau an diesem Ort entstehen soll, aber eine komplette Begrünung ohne irgend einen Nutzen für die Menschen wäre doch verschenktes Gelände." Unterstützung erhält der Verein auch vom Gesellschaftverein Mettmann, aus Teilen des Rates sowie der Kreisverwaltung. "Unsere Auffassungen gehen in die gleiche Richtung", ist sich Friedel Liesenkloß sicher. "Wir sehen uns als Bürgerverein dazu verpflichtet, das Sprachrohr der Bürgerschaft zu sein. Ich kann mir vorstellen, dass viele Bürger nicht einmal von dieser Problematik wissen."
Mit dem Widerstand gegen die Bezirksregierung möchte Liesenkloß auch einen Appell an die anderen Städte richten, sich für die allgemeine Nutzung des Kalksteingeländes stark zu machen. "Bis zum 30. März hatte man die Chance, sich auf eine Anhörungsliste eintragen zu lassen. Eine Rückmeldung, wie umfangreich die Gegenwehr war, haben wir noch nicht erhalten." Es bleibt also spannend im Neandertal!