So bereitet sich Erkraths Einzelhandel auf morgen vor Endlich wieder geöffnet

Erkrath · Ein Silberstreif am Horizont. Ab morgen dürfen einige Einzelhändler und zwar die, die eine Verkaufsfläche von unter 800 Quadratmeter haben, wieder öffnen. Wir haben uns in der Stadt mal umgehört unter welchen Bedingungen die Geschäftsleute diese Lockerung im Rahmen der Corona-Pandemie umsetzen.

Foto: analogicus/Pixabay

Nach wochenlanger Notbesetzung, um Anfragen der Kunden per Telefon und Mail dennoch weiterhin beantworten zu können, freut sich das Autohaus Haese in Hochdahl sehr, endlich auch wieder die Pforten für seine Kunden öffnen zu dürfen. „Die Automobilbranche hat bedingt durch die Verunsicherung der Kunden im Rahmen der Elektromobilität und der CO2-Thematik bereits in 2019 sehr gelitten“, erklärt Torsten Haese, Geschäftsleiter. Es gab also schon vor Corona einige Faktoren, die es der Autoindustrie wirtschaftlich nicht gerade leicht gemacht hat. Die Menschen, die dringend ein neues Auto benötigen und bereits vor Corona eines bestellt haben, werden sich nun über die Öffnung der Autohäuser freuen. „Dennoch vermute ich, dass weiterhin viele Menschen mit ihrem Einkaufverhalten vorsichtig und eher zurückhaltend sein werden und zwar branchenübergreifend. Schließlich kann keiner genau wissen, was uns alle noch in Sachen Corona erwartet.“ Das Team Haese öffnet ab Montag zu den gewohnten Öffnungszeiten (Montag bis Freitag, 8.30 bis 18.30 Uhr und Samstag von 9 bis 14 Uhr). „Selbstverständlich halten wir die geltenden Hygiene- und Sicherheitsregeln ein, um unsere Kunden und unsere Mitarbeiter so gut wie möglich weiterhin zu schützen“, sagt Torsten Haese.

AD Autodienst Kunz hatte Glück und war nur wenig von der Schließung betroffen. Der Autoverkauf war zwar in den letzten Wochen ausgesetzt und darf nun ab Montag wieder starten, die Tankstelle und die Werkstatt durften aber weiterhin geöffnet haben - selbstverständlich wurden und werden hier Kunden und Mitarbeiter unter den geltenen Hygienevorschriften entsprechend geschützt. Alfons Kunz und sein Team sind zu den gewohnten Öffnungszeiten (Montag bis Freitag, 8 bis 18 Uhr, Samstag von 8 bis 14 Uhr) für die Kundschaft da.

Ähnlich sieht es beim Fachgeschäft ESKA Optik in Alt-Erkrath aus. „Wir waren glücklicherweise von den Schließungen nicht betroffen und durften weiterhin geöffnet bleiben“, sagt uns Stephan Karrasch, Augenoptikermeister und Geschäftsinhaber. „In unserem Bereich arbeiten wir sowieso unter hohen Hygienevorschriften, die wir aufgrund der Corona-Pandemie entsprechend angepasst haben.“ So sind maximal drei Kunden gleichzeitig im Geschäft, die Beratung findet im nötigen Abstand von mindestens 1,5 Metern statt und, wenn man dem Kunden dann für Brillenanpassungen und Augenmessungen etwas näher kommen muss, sind Mundschutz und Handschuhe im Einsatz. „Sicherlich merken auch wir, dass das Kaufverhalten der Kunden etwas vorsichtiger geworden ist. Das liegt momentan in der Natur der Sache.“ Stephan Karrasch hofft jedoch, dass die Menschen nach der Krise ihre Einzelhändler in der Innenstadt nicht vergessen haben und auch weiterhin lokal vor Ort einkaufen. Schließlich geht es nicht nur um den Erhalt einer gut strukturierten Innenstadt, sondern auch um Existenzen. „Deshalb hoffe ich, dass alle Erkrather den Handel vor Ort unterstützen.“ Das Brillenfachgeschäft auf der Bahnstraße ist nach wie vor zu den gewohnten Öffnungszeiten (Montag bis Freitag, 10 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr, Samstag von 10 bis 12 Uhr und nach Terminvereinbarung) für seine Kunden da.

Rolf Lafond von Juwelier Lafond ist Feuer und Flamme und steht schon für die Öffnung seines Geschäftes ab morgen in den Startlöchern. „Ich freue mich sehr, dass ich mein Geschäft wieder öffnen darf“, so Rolf Lafond. Die letzten Wochen waren kein Zuckerschlecken, auch wenn er seine angeschlossene Werkstatt in dieser Zeit weiterhin geöffnet lassen durfte. „Ich konnte in dieser Zeit die Aufträge nur an der Ladentür unter den entsprechenden Hygienevorschriften entgegen nehmen oder habe die Aufträge persönlich abgeholt.“ Diesen Lieferservice wird das Fachgeschäft auch weiterhin aufrecht erhalten. „Gerade auch ältere Menschen, die um ihre Gesundheit fürchten, sollten sich nicht scheuen und mich anrufen, damit ich ihnen auf diesem Wege entsprechend weiterhelfen kann.“ Wenn er ab morgen seine Geschäftstüren für den Kundenverkehr wieder öffnen darf, wird dies allerdings etwas anders ablaufen als sonst. „Es darf maximal nur eine Person in meinem Geschäft sein und die Abstandsregel muss eingehalten werden. Das Tragen von Handschuhen und Gesichtsmaske ist selbstverständlich.“ Rolf Lafond öffnet sein Ladenlokal zu den gewohnten Öffnungszeiten (Montag bis Freitag, 9.30 bis 13 Uhr, 15 bis 18 Uhr und Samstag von 9 bis 13 Uhr).

Das Reisebüro Voyage in Unterfeldhaus konnte in den letzten Wochen nur per Mail und Telefon mit seinen Kunden in Kontakt bleiben. Viele Stornierungen und Fragen mussten in dieser Zeit beantwortet werden. Inzwischen hat sich das Reisebüro mit Spuckschutzwänden, Desinfektionsmittel und Abstandsvorkehrungen bestens auf die Wiedereröffnung vorbereitet und freut sich, die Kunden nun endlich auch wieder persönlich betreuen zu dürfen.Geschäftsinhaber Jérôme Knott und sein Team freuen sich auf die Öffnung und sind zu den gewohnten Öffnungszeiten (Montag bis Freitag, 9 bis 13 und 15 bis 18.30 Uhr, Samstag von 9 bis 13 Uhr) für die Kunden da.

Margret Botta von Strick und Stick auf der Bahnstraße in Alt-Erkrath hat bereits in den sozialen Medien gepostet, dass Sie und Ihr Team ab morgen zu den gewohnten Öffnungszeiten (Montag bis Freitag, 10 bis 18.30 Uhr, Samstag von 10 bis 14 Uhr) „vor Corona“ wieder geöffnet hat. „Allerdings wird es ein paar Einschränkungen geben, um den geltenden Hygienevorschriften zu entsprechen“, erklärt Margret Botta. „Wir haben einen Schutz an der Kasse angebracht und bitten die Kunden sich auch höchstens nur noch zu zweit im Geschäft aufzuhalten.“

„Die WBG Erkrath wird zunächst bis zum 15. Mai auf die Wiedereröffnung ihrer Sprechstunden verzichten und ist bis dahin weiter per Telefon und Mail erreichbar“, sagt uns Detlef Ehlert, Vorstandsmitglied.

„Wir durften beziehunsgweise dürfen nach wie vor arbeiten - mit Sicherheitsabstand“, sagt uns Nina Mickiewicz von ninagraphie - Fotostudio. „Da aber aktuell alle Veranstaltungen, Hochzeiten und Kindergartenfototermine abgesagt wurden und wir sowieso keine Öffnungszeiten haben, arbeiten wir nur auf Terminbasis und sind per Mail, Facebook und Instagram für unsere Kunden erreichbar.“

Leider immer noch von der Schließung betroffen, sind unter anderem Fitness-Studios. Sie müssen nun weiterhin andere Wege gehen, um weiterhin mit ihren Kunden in Kontakt bleiben zu können. „Um im Gespräch zu bleiben, haben wir zwei online Aktivitäten gestartet“, sagt uns Ulrich Burchard, Geschäftsführer von ESSENSIO GmbH Sport – Hotel – Spa.

„Mit unseren 22 Live Onlinekursen pro Woche erreichen wir mehr als 100 Kursteilnehmer und für unsere Restaurant Gäste haben wir am Ostersonntag mit guter Akzeptanz ein 3-Gang Ostermenü Angebot mit wärmeisolierten Mehrwegbehältern umgesetzt. Ab sofort bieten wir mit unserer online Bestellfunktion Speisen und Getränke zur Abholung in Mehrwegbehältern immer freitags und samstags an. Mehr Infos dazu gibt es auf www.merkmahl.de.

Getränkeland Stockder war von der allgemeinen Schließung nicht betroffen und durfte geöffnet bleiben. „Dennoch sind uns in der Coronakrise drei große Standbeine, nämlich Schulen, Kitas und der gesamte Event- beziehungsweise Gastronomiebereich komplett weggebrochen und das macht sich natürlich unterm Strich bemerkbar“, so Mirko Stockder, Geschäftsinhaber. Der Getränkefachhandel hat zu den gewohnten Öffnungszeiten (Montag bis Freitag, 8 bis 18.30 Uhr und Samstag von 8 bis 14 Uhr) geöffnet und arbeitet unter den vorgeschriebenen Hygiene- und Sicherheitsstandards. „Wir beliefern nach wie vor Privatpersonen und vermehrt nun auch Büros. In unserer Getränkehalle können weiterhin Getränke auch abgeholt werden und auch hier setzen wir auf unseren gewohnten Service.“ Mirko Stockder rechnet damit, dass viele kleine Geschäfte den Restriktionen nicht lange Stand halten können und aufgeben müssen. Vor allem in der Gastronomie, die in der Zeit vor Corona bereits zu kämpfen hatte, wird es zu einigen Schließungen kommen. „Darauf müssen wir als Fachhandel reagieren und neue Wege gehen. Als kleines Unternehmen sind wir in dieser Hinsicht recht fleibel und können schnell auf Veränderungen im Markt reagieren.“

Hans-Georg Büchel vom gleichnamigen Orthopädie-Schuhtechnik-Fachgeschäft in Erkrath berichtet, dass in der ersten Zeit viele Termine für die medizinische Fußpflege seitens der Kunden abgesagt wurden. Der Verkauf von orthopädischem Schuhwerk war komplett eingestellt. „Viele unserer Kunden zählen zur Risikogruppe und möchten sich nicht der Gefahr einer Ansteckung aussetzen“, sagt uns Hans-Georg Büchel. In den fünf Wochen der Schließung konnte das Team Büchel noch viele bereits in Auftrag gegebene Arbeiten abschließen. Nun müssen aber neue Aufträge her, die hoffentlich durch die Teilöffnung des Einzelhandels wieder reinkommen. „Nach wie vor machen wir aber auch noch Hausbesuche bei unserem Kunden mit einer Heilmittelverordnung.“ Die Entwicklung der Gesamtsituation hält Hans-Georg Büchel nur für sehr schwer einschätzbar. „Ich denke aber, wenn sich jeder an die bekannten Hygiene- und Sicherheitsregeln auch weiterhin hält, ist uns schon ein ganzes Stück geholfen, um die Krise zu überwinden.“

Das TUI ReiseCenter bleibt bis einschließlich 3. Mai weiterhin für den Kundenverkehr geschlossen. „Wir haben noch keine Schutzvorrichtungen. So lange sind wir für unsere Kunden telefonisch und per Mail erreichbar“, sagt Stefanie Hanten, Verkaufsbüroleiterin. Erreichbar ist das Team Montag bis Freitag, 11 bis 17 Uhr und Samstag von 10 bis 13 Uhr.

Wie es mit den Geschäften der Werbegemeinschaft Hochdahler Markt aktuell aussieht, lesen Sie bei uns im Innenteil auf Seite 2.

(nic)