Das Ende der Dieselbusse?

Erkrath · Diesel könnte das Unwort des Jahres werden. Nach den Skandalen in der Automobilindustrie ist der Treibstoff Gesprächsthema. Wolfgang Jöbges, Fraktionsvorsitzender der CDU Erkrath, fordert in einem Antrag an den nächsten Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr, eine Reduzierung von Stickoxyden in Erkrath und hat dabei zwei ganz konkrete Forderungen.

Die Rheinbahn AG wird in den nächsten Jahren mit einer sauberen Busflotte für bessere Luft in den Städten sorgen.

Foto: Rheinbahn AG

(nic) In Erkrath fahren die Busse der Rheinbahn AG mit Dieselmotoren. "Wir sind der Meinung, dass zumindest die Ortsbuslinien 05 und 06 und der Bürgerbus mit Gas- oder Elektroantrieben ausgestattet werden müssen", so Jöbges in seinem aktuellen Antrag. Für den Erkrather Bürgerbus ist eine zeitnahe Umstellung auf einen alternativen Antrieb nicht möglich. "Wir haben bei unserem letzten Treffen der Bürgerbusvereine das Thema Diesel und Alternativen dazu intensiv diskutiert. Derzeit ist eine Umstellung für uns allerdings nicht möglich und das hat gleich mehrere Gründe", so Wolfgang Peter, Vorsitzender des Bürgerbusvereins. "Zum einen müssten unsere Fahrer dann einen Busfahrerführerschein machen, da die Busse, wenn sie batteriebetrieben wären, schwerer als 7,5 Tonnen sind. Außerdem ist uns nicht bekannt, ob es überhaupt Fahrzeuge, die für unseren Bürgerbusbetrieb in Frage kämen, überhaupt mit Elektro- oder Gasmotor ausgestattet sind."

Der neue Bürgerbus, der voraussichtlich zwischen Oktober und November in Betrieb genommen wird, wird also wieder ein Diesel sein und zwar mit der EURO 6-Plakette. Nachgefragt bei der Rheinbahn AG sagt Georg Th. Schumacher (Leiter der Unternehmenkommunikation): "Wir haben Großes vor." Im Einzelnen bedeutet das: Zwischen 2017 und 2019 werden 80 Solobusse durch Leichtbaubusse mit der Abgasnorm Euro 6 ersetzt. 74 Gelenkbusse mit Euro 6 kommen bereits im nächsten Jahr ab April mit Option auf 40 weitere Busse in den nächsten zwei darauffolgenden Jahren. Außerdem sollen zehn Elektrobusse 2019 und 2021 zehn weitere zum Einsatz kommen. Das Unternehmen investiert hierfür 70 Millionen Euro. Im Antrag fordert Wolfgang Jöbges außerdem eine schnellstmögliche Umstellung der städtischen Fahrzeuge auf Erdgas- bzw. Elektroantrieb.

"Zwei städtische Fahrzeuge wurden bereits mit Elektroantrieb angeschafft", erklärt Kristian Kuylaars, Sachbereichsleiter für Umwelt und Abfallwirtschaft. Ein drittes Elektroauto wird in Kürze geliefert. "Gefördert werden diese Anschaffungen zu 50 Prozent durch die Klimaschutzinitiative des Bundes. Die anderen 50 Prozent zahlt die Stadt." Voraussetzung für die Förderung ist unter anderem ein Klimaschutzkonzept, welches die Stadt 2015 beschlossen hat, um die Klimaschutzziele der Bundesregierung, nämlich bis 2050 klimaneutral zu werden, umzusetzen. Also, die Treibhaus-Emissionen drastisch zu reduzieren.