Zweite Critical Mass in Erkrath "Wir sind kein Verkehrshindernis - wir sind der Verkehr"

Erkrath · Diesen Mittwoch trafen sich erneut Radfahrende vor dem Rathaus zur zweiten Critical Mass (CM) in Erkrath. Mit rund 45 Teilnehmern fuhr der Verband bei angenehmen Wetter durch Alt-Erkrath Richtung Neanderthal-Museum.

Teilnehmer der zweiten Critical Mass vor der Neanderthal Museum.

Foto: privat

Zum Gruppenfoto hielten sdie Buchstaben "N-E-A-N-D-E-R-T-H-A-L R-A-D-W-E-G" in die Höhe - ein Hinweis auf die zum Teil mangelnde Pflege beziehungsweise Wartung und den Ausbau des vorhanden Radweges entlang des Neanderthals, aber auch ein gedanklicher Anstoß für die touristisch Verantwortlichen beim Kreis und den anliegenden Städten den Radweg zu benennen.

Zusammen mit einigen Radlern aus Mettmann setzte der Verband seine Fahrt Richtung Kreisstadt fort. Die Gäste vor den Lokalen am Marktplatz staunten nicht schlecht, als die große Gruppe die Kirche umrundete.
Sie wurden mit freundlichem Klingeln und Winken gegrüßt, ebenso wie alle anderen Menschen, die ihnen entlang der Strecke begegneten.
Der Rückweg führte noch einmal durch Alt-Erkrath zurück zum Rathaus.

Die zweite Critical Mass war eine noch deutlichere Demonstration für eine sicherere und bessere Radinfrastruktur. Viele Teilnehmer kamen spontan aufgrund der Informationen in verschiedenen Medien.

Bei den anschließenden Gesprächen in gemütlicher Runde wurden immer wieder die gleichen Probleme geschildert: Autofahrer nehmen Fahrräder häufig nur als Hindernis wahr. Immer wieder wird der vorgeschriebene Mindest-Abstand von 1,5 bis 2 Meter beim Überholen nicht eingehalten.
Es wurde aber auch deutlich, dass vielen Radfahrenden nicht bewusst ist, dass sie selber einen Mindest-Abstand von 1 bis 1,5 Meter zum Fahrbahnrand einhalten müssen.

Der ADFC empfiehlt als Orientierung dort zu fahren, wo man in einem Auto als Beifahrer säße.A us den Zahlen ergibt sich, dass ein legales Überholen eines Rades ohne vollständigen Spurwechsel praktisch nicht möglich ist.

Auch wurde der vernachlässigte Zustand der Radwege und die zum Teil diskriminierende Radwegeführung angesprochen. Welcher Autofahrer würde wohl akzeptieren, dass er drei Ampeln vor sich hätte um eine Kreuzung zu überqueren?

"Warum liegt immer noch kein verbindlicher Zeitplan für die Umsetzung des 2015 verabschiedete Radverkehrskonzeptes vor", so das Gros der Radler. "Wichtig ist auch, dass sich die Stadt beim Kreis und Land für die Instandsetzung/-haltung der Radwege entlang der Land- und Kreisstraßen engagiert. Auch wenn sie dort nicht direkt verantwortlich ist, sind es doch im Wesentlichen Erkrather Bürger, die unter dem sehr schlechten Zustand dieser Radwege leiden."

Die nächste Möglichkeit an der Erkrather Critical Mass teilzunehmen ist am Mittwoch, 13. September, um 18.40 Uhr, am Radhaus Erkrath.
Das Motto lautet dann: "Wir sind kein Verkehrshindernis - Wir sind der Verkehr!"