Ist das DRK bald obdachlos?

Hochdahl · Im Ortsverband des DRK Erkrath sorgt man sich um die Zukunft. Grund dafür sind ausgerechnet die Planungen für das Forum Sandheide.

(v.li.) Dr. Gerd Pahnke (1. Vorsitzender), Dr. Torben Stermann (Beisitzer), Sebastian Lautenschläger (Bereitschaftsleiter) und Wolfgang Cüppers (DRK Mitglied).

Foto: RG

(RG) Vor etwa eineinhalb Jahren ist der Ortsverband des DRK Erkrath in die Schimmelbuschstraße 5 gezogen. Der Umzug wurde notwendig, weil die bisherigen Räumlichkeiten in Erkrath mit Auflagen versehen waren, die nicht erfüllbar waren. "Es war ein Glücksfall, dass wir gemeinsam mit der freiwilligen Feuerwehr in direkter Nähe die Halle für unsere Fahrzeuge und Materialen anmieten konnten", erklärt uns Bereitschaftsleiter Sebastian Lautenschläger. Die Nähe zur Geschäftsstelle ist fürs DRK wichtig, damit sich ehrenamtliche Helfer vor Einsätzen umziehen können. Auch für die Rettungsdienstbereitschaft, die das DRK zweiwöchentlich von Freitag 17 bis 23 Uhr und Samstag von 7.30 bis 16.30 Uhr im Rahmen des Rettungswesens im Kreis übernimmt, ist die Nähe der Fahrzeuge wichtig.

Der Ortsverband des DRK hat mehr als 600 Mitglieder und muss wie ein mittelständiges Unternehmen wirtschaften. Ein nicht unerheblicher Teil der Mitgliedsbeiträge ist an den Kreisverband abzuführen, der wiederum einen Teil an den Landesverband abführt. Rund 50 Prozent der Einnahmen des Ortsverbands müssen schon jetzt in die Miete für die Geschäftsstelle und die Lagerhalle investiert werden. Als den DRK'lern vor kurzem bekannt wurde, dass die Halle, in der ihre Fahrzeuge untergestellt sind, Planungsbestandteil des Forums Sandheide ist, fielen sie aus allen Wolken. Darüber hatte sie niemand informiert. Hat man das DRK hier einfach vergessen?

Im kommenden Haupt- und Finanzausschuss am 26. April soll mit der Vorlage 75/2017 ein Beschluss gefasst werden, der das Forum Sandheide auf den Weg bringt. Liest man sich die Vorlage durch, kommt man zu dem Schluss, dass sich die Verantwortlichen über die Auswirkungen für den Ortsverband des Deutschen Roten Kreuz e.V. nicht im Klaren sind. Dort ist zu lesen 'Die Halle des Objekts wird derzeit sowohl von der freiwilligen Feuerwehr Erkraths als auch vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (DRK) zur Unterstellung von Fahrzeugen und Material genutzt. Nach einer Kündigung muss die Stadt rechtzeitig geeignete Räumlichkeiten für die Feuerwehr finden. Ebenso muss sich das DRK dieser Aufgabe stellen.‘

Die freiwillige Feuerwehr muss sich keine Sorgen machen. Dafür ist die Stadt Erkrath in der Pflicht. Für die Sorgen, die sich hier gerade beim DRK aufbauen, haben die Beteiligten bisher keinen Blick gehabt oder diese vielleicht nicht in angemessenem Maße berücksichtigt. Dabei hätte man bei der Hallengröße durchaus auch einen Teil weiterhin ans DRK vermieten können. Der bisher benötigte Platz ist stark durch das Rangieren der Fahrzeuge bedingt. Mit mehr Außentoren an der Halle wären Ein- und Ausfahrt auch ohne Rangieren möglich und der Platzbedarf für das DRK wäre sehr viel geringer. Die derzeitige Situation ist für den Ortsverband des DRK Erkrath existenzbedrohend. Die Nähe zwischen Geschäftsstelle und Fahrzeugunterstellung inklusive Lager, sowie bezahlbare Räumlichkeiten Voraussetzung für die weitere Arbeit der vielen engagierten Ehrenamtler im DRK.

Es bleibt zu hoffen, dass man das DRK bei den anstehenden Entscheidungen angemessen miteinbezieht und im kommenden Haupt- und Finanzausschuss sowie im Rat keine unüberlegten Entscheidungen fällt.