Die Zukunft offenbart sich im Klassenraum

Alt-Erkrath · Da steht er, in seiner weißen Gestalt, den großen dunklen Kulleraugen und seinen etwas ungeschickt abgehackt wirkenden Bewegungen, möchte man sich am liebsten zu ihm hinhocken und ihn einmal so richtig knuddeln.

Der Informatik-Kurs der 9. und 10. Klasse zusammen mit Pepper.

Foto: nic

Aber im gleichen Moment fühlt man sich von diesem Gedanken erschreckt - denn das kleine Etwas, was da im Informatikraum der Realschule vor den Schülern steht, Witze erzählt und mehr oder weniger erfolgreich das Alter seines jeweiligen Gegenübers schätzt, ist kein Mensch - nein - es ist ein humanoider Roboter, der auf den Namen "Pepper" hört.

(nic) Besonders bei den Schülerinnen sorgt Pepper für freudige Ausrufe wie "Oh, ist der süß" und sorgt bei der ein oder anderen offenbar für einen Anflug von Muttergefühlen. Die Jungs aus der Klasse nähern sich dem kleinen Roboter eher etwas skeptisch. Rainer Becker von der Firma Entrance hat den 1,20 Meter großen Roboter-"Mensch" aus Wuppertal mit nach Erkrath gebracht und stellt den Schülern vor, was der kleine Mann so alles kann. "Er ist der erste humanoide Roboter, der Gefühle erkennen und darauf reagieren kann. Auch das Alter seines Gegenübers kann er schätzen. Das klappt nur heute eher schlecht als recht. Bei der Lehrerin der Klasse tritt beim munteren Zahlenraten jedes Mal der berühmt berüchtigte "Fehler" auf und das Alter kann nicht ermittelt werden.

Derzeit wird Pepper in einem Wuppertaler Altenheim getestet. Dort kann er beispielsweise mit den Senioren Bingo spielen oder auch den einen oder anderen Witz zur allgemeinen Erheiterung erzählen. Die Schüler der Realschulklasse hatten noch weitere Ideen für künftige Einsatzmöglichkeiten des kleinen Roboter-Mannes. So sehen sie Pepper auch im Krankenhaus als Assistent bei Trauma-Patienten, in Kindergärten oder auch als Hilfskraft im Supermarkt. In Japan sind einige dieser Szenarien bereits Realität. Entwickelt wurde Pepper von einem französischen und einem japanischen Unternehmen. In Wuppertal wird er nun mit entsprechenden Apps ausgestattet und in Unternehmen und Einrichtungen getestet.

Becker prognostiziert, dass wir an einer enormen technologischen Schwelle stehen und in den nächsten fünf Jahren größere Entwicklungen erleben werden, als in den vergangenen 50 Jahren.

Mehr zu "Pepper" gibt es auf Facebook und auf der Website der Firma Entrance.