Erste Elektrofahrzeuge für die Stadt im Einsatz
Erkrath · (nm). Die Mitarbeiter des städtischen Immobilienmanagements und des Geschäftsbereichs III fahren seit ein paar Wochen besonders umweltfreundlich: Mit zwei Elektrofahrzeugen von Renault sind die Verwaltungsangestellten jetzt im Einsatz.
Aufladen können sie ihre sauberen Flitzer gleich vor dem Verwaltungsgebäude an zwei Schnellladeboxen. Weitere Ladestationen werden die Stadtwerke Erkrath im Laufe des Jahres im gesamten Stadtgebiet installieren.
"In Zeiten von Diesel-Skandalen hat die E-Mobilität noch mal eine ganz andere Bedeutung gewonnen", weiß Stadtwerke-Chef Gregor Jeken: "Langfristig werden die Diesel-Fahrzeuge ganz aus unseren Städten verschwinden." Jeken hofft, dass auch die Städte hier klare Vorgaben machen. Dass die Rheinbahn noch mit Diesel-Bussen unterwegs ist, ist für ihn unverständlich.
Seit Jahren setzen die Stadtwerke auf Erdgas-Mobilität; jetzt wollen sie einen Schritt weiter Richtung Elektro-Mobilität gehen. Sieben Ladestationen sollen bis Ende des Jahres im Erkrather Stadtgebiet aufgestellt werden. Geplant sind die Schnellladestationen, die mit 22 kWh jedem Elektroautofahrer eine enorm schnelle Aufladung (siebenmal schneller als aus der heimischen Steckdose!) ermöglichen, unter anderem im Steinhof, am Hochdahler Markt und am Neanderbad, am Niermannsweg und an der Gerberstraße.
Die erste Ladestation ist bereits am Verwaltungsgebäude an der Schimmelbuschstraße in Betrieb, allerdings nur für die beiden E-Fahrzeuge der Stadt. Die hat nämlich im März begonnen, ihren Fuhrpark teilweise auf Elektro umzustellen. Zwei Renault Zoe für je 20.000 Euro wurden jetzt in Betrieb genommen, ein Nissan wird voraussichtlich im August geliefert. Die Hälfte der Anschaffungskosten wurden bezuschusst, erklärt Bürgermeister Christoph Schultz.
Die Elektromobilität ist ein wichtiger Bestandteil des Erkrather Klimaschutzkonzepts, mit dem die Stadt langfristige CO2-Emissionen reduzieren und zur Energie einsparen will. Bislang ist in Erkrath der Kraftstoffverbrauch für 37 Prozent des CO2-Ausstoßes und 37 Prozent des Energieverbrauchs in Erkrath verantwortlich. Wer in Erkrath künftig sein E-Mobil auflädt, kann sicher sein, richtig "sauber" zu fahren. Denn die Stadtwerke setzen seit Jahren auf reinen Ökostrom. "E-Mobilität muss auf regenerativen Energien setzen. Es macht keinen Sinn, wenn der Strom aus Braunkohle gewonnen wird", so Jeken: "Das CO2-Problem ist damit nicht gelöst."
Die Nutzung von Ökostrom war auch Voraussetzung für einen Antrag auf Fördermittel vom Bund, mit denen der Ausbau der Infrastruktur samt Anschaffung der Ladestationen und deren Technik bezuschusst werden kann. Insgesamt wird das Projekt rund 80.000 Euro kosten. Die Geräte und ihre Software zur Rechnungsdatenerfassung beziehen die Stadtwerke Erkrath von der Firma Allego, die an der Brügger Mühle ansässig ist und dort selbst bereits eine Ladestation in Betrieb hat. "Der lokale Einkauf war für uns als örtlicher Energieversorger sehr wichtig", betont Jeken, der sich freut, dass eine der sieben Ladestationen auch vor den Stadtwerken an der Gruitener Straße installiert werden wird.
Übrigens: Der Bund fördert die Anschaffung von Elektrofahrzeugen mit rund 5.000 Euro je Fahrzeug. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.
BUZ Foto: Nicole Marschall