Genialer Einstieg in die Theatersaison 2023 Himmlische Zeiten in der Stadthalle Erkrath

Alt-Erkrath · Vergangene Woche brachen in der Stadthalle Erkrath himmlische Zeiten an mit Revuetheater vom Feinsten.

Foto: Fritz Rémond Theater

Vier unterschiedliche Charaktere, die sich auch von früher kennen, treffen in der Privatabteilung eines Krankenhauses wieder aufeinander: die Karrierefrau, die ihren Managerinposten mit einer kosmetischen Generalüberholung gegen die jüngere Konkurrenz verteidigen und einen Vorstandsposten bekommen will, die Junge, die kurz vor Toresschluss ihr zweites Kind bekommt und deren Mann sie mit dem Au pair-Mädchen betrügt, die Hausfrau, deren Rente nicht zum Leben und nur knapp zum Sterben reicht, und die Vornehme, eine geschiedene Gattin eines Konsuls, die nach dem Zusammenstoß mit einem hart geschlagenen Golfball angeblich nur deswegen unter Gedächtnisstörungen leidet.

Das Älterwerden und dessen Symptomen, die Angst vor dem Ende und der Hoffnung auf ein Danach sind Mittelpunkt ihres Lebens. Dieses Leben wird von Ihnen in komischer Weise gelebt. Der Abend des Zusammentreffens ist ein Fest für das Leben und für die Freundschaft.

Was benötigt man, um einen mehr als unterhaltsamen Abend zu gestalten? Vier liebenswerte Damen, die es schaffen problembehaftete Themen des Lebens und komische Situationen versehen mit schlagfertigen Dialogen und Hits wie „Wonderful World“ oder „I’m so excited“ mit neuen deutschen Texten eindrucksvoll auf die Bühne zu bringen. Die Darstellerinnen zündeten ein Feuerwerk, das auch die Zuschauer zur Höchstform auflaufen ließen. Himmliche Zeiten sind nur für den vorbestimmt, der wahre Freundinnen hat.

Es war ein bemerkenswerter Abend in der Stadthalle, die erfreulicherweise mit fast 400 Zuschauern sehr gut gefüllt war. Die Schauspielerinnen nahmen das Publikum von der ersten Minute an mit in das Geschehen, indem alle Funken übersprangen. Sie spielten ihren Part nicht nur hervorragend, sondern sorgten mit ihren sehr guten Stimmen dafür, dass der Saal regelrecht in Schwingungen geriet. Nach jedem Gesangsbeitrag gab es donnernden Applaus. Die Symbiose zwischen Schauspielerinnen und Publikum hätte an diesem Abend nicht besser sein können.

Als nach der Pause Angelika Mann, die die Hausfrau spielte, an einem Herzinfarkt gestorben war und in der zweiten Hälfte des Stücks als Engel über die Bühne fegte, tat das dem Stück keinen Abbruch und war eher komisch. So eine unterhaltsame Revue hat man in Erkrath lange nicht mehr gesehen.

Die Schauspielerinnen, die feines Revuetheater boten, bekamen zu Recht ihren Lohn. Am Ende des Stückes, welches ohne Zugabe überhaupt nicht denkbar gewesen wäre, erhielten sie übergangslos großen Applaus und Bravo-Rufe, die sehr schnell in einen langen Klatschmarsch übergingen.

Man stellt fest, dass das Kulturamt mit der Auswahl des Stücks wieder ein gutes Händchen bewiesen hat.

„Kulturpause‘‘ im Foyer der Stadthalle

Künstler der Kulturpause war an diesem Abend Markus Sieratowicz. Der 1959 in Berlinchen-Neumarkt (heute Polen) geborene Künstler wohnt seit drei Jahren in Hochdahl und ist seiner Tochter zuliebe hierhin gezogen. Die Kunstwerke des Künstlers erfreuten sich beim Publikum großen Interesses.

Demnächst: Am Mittwoch, 22. Februar, präsentiert das Ensemble des Altonaer Theaters das Schauspiel „Ach diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“ nach einem Roman von Joachim Meyoff in der Stadthalle Erkrath. Die Abteilung Kultur der Stadt verschickt die Karten auch kostenfrei nach Hause. Weitere Infos unter Telefon 0211/240740 09.