Tierischer und menschlicher Nachwuchs im Wildgehege Wir sind die Neuen im Neandertal

Kreis · In den vergangenen Tagen konnte man bei einem Spaziergang durch das Neandertal meinen, der Frühling sei bereits da – die Vogelwelt jedenfalls glaubte das sicher und teilte es lautstark mit. Nun gibt der Winter noch einmal ein Gastspiel, und ausgerechnet diese Tage hat sich „Tarpan“-Stute Merle ausgesucht, um ihr erstes Neandertaler Fohlen zur Welt zu bringen.

Nachwuchs im Wildgehge - und weitere Süßlinge haben sich angekündigt.

Foto: Tanja Henkel Kreis Mettmann

Merle ist im Sommer 2019 aus dem LandPark Lauenbrück ins Neandertal gezogen. Ihr Stutfohlen namens Merida ist also noch keine Tochter von Gerrit, dem Zuchthengst im Eiszeitlichen Wildgehege, sondern stammt von einem Lauenbrücker Hengst ab. Auch die „Auerochsen“ des Eiszeitlichen Wildgeheges haben den ersten Nachwuchs bekommen: Die ersten beiden Kälbchen des Jahres sind schon geboren. Nonna und Neel, so heißen die beiden, sind mit ihrem dichten, plüschigen Winterfell aber bestens für den plötzlichen Wintereinbruch gerüstet, ebenso wie Fohlen Merida. Deren Mutter Merle sorgt dafür, dass sie einen trockenen Schlafplatz hat: Sie verteidigt die überdachten Liegeflächen, die den Pferden zur Verfügung stehen, energisch gegen den Rest der Herde, wenn Merida sich dort zum Ausruhen ausstreckt. Nonna, Neel und Merida sind aber nicht die einzigen Neuzugänge im Neandertal: Seit Anfang des Jahres verstärkt Lotte Becker das Team des Eiszeitlichen Wildgeheges. Die gelernte Tierpflegerin aus Erkrath freut sich auf ihre neuen Aufgaben: „Ich bin glücklich, dass die Wahl auf mich gefallen ist. Ich fühle mich hier sehr wohl und die vielseitige Arbeit hier im Eiszeitlichen Wildgehege, gerade auch mit den Wildtieren, gefällt mir sehr gut. Mein Arbeitsalltag ist sehr abwechslungsreich, und bei aller Routine gibt es immer wieder etwas Neues – das Schönste dabei ist der Nachwuchs bei den Tieren.“ Zu ihren Aufgaben gehört neben der Tierbetreuung auch die Pflege und Wartung der Tiergehege und verschiedenen Biotopflächen, die dem Wildgehege angeschlossen sind und beispielsweise zur Futtergewinnung genutzt werden. „Es ist wichtig, dass zum Schutz der Tiere und der Besucher die Tiergehege, insbesondere die Zäune, gut in Schuss sind. Da ist zwar viel Strecke zu kontrollieren, aber das ist gut. Denn für die Tiere hier sind diese großen Flächen für ihren Auslauf notwendig.“ Bei den vier Neuen wird es übrigens nicht bleiben. In den nächsten Wochen erwarten die Hegemeister weitere Kälber bei den „Auerochsen“. Weiterer Nachwuchs bei den „Tarpanen“ wird allerdings noch bis zum Frühsommer auf sich warten lassen.