Unwetter sorgte für knapp 200 Feuerwehreinsätze - 345 Kräfte im Einsatz

Kreis · Kurz nachdem am Mittwochnachmittag der Himmel über Mettmann seine Schleusen geöffnet hatte, ging bei der Kreisleitstelle um 16.06 Uhr der erste Notruf eines Mettmanner Bürgers ein, dessen Keller sich langsam mit Wasser füllte.

Darauf folgten im Minutentakt unzählige weitere Anrufe. Einsatzleiterin Vera Fahl ließ sofort die höchste Alarmstufe ausrufen und alarmierte sämtliche verfügbaren Mettmanner Feuerwehrkräfte über Sirene. Jedoch bereits die Anfahrt zur Feuer- und Rettungswache gestaltete sich für die anrückenden Kräfte als schwierig - sämtliche Straßen glichen reißenden Flüssen.

Die Einsatzszenarien erstreckten sich von umgestürzten Bäumen, über unterspülte Gehwege, abgesacktem Pflaster, herausgedrückten Schachtabdeckungen, Straßenüberflutungen und vollgelaufenen Kellern. Besonders stark betroffen waren das ehemalige Kreiswehrersatzamt auf der Neanderstraße sowie das Altenheim Neandertal auf der Talstraße.

Hier stand das Wasser im Keller bis zur Decke. Als kritisch erwies sich auch ein Wassereinbruch im Mettmanner Krankenhaus, der jedoch durch den gemeinsamen Einsatz von Feuerwehr und hauseigenen Kräften nicht zu Schäden an der empfindlichen Infrastruktur führte. Hart traf es eine Familie an der Nordstraße: Der Wasserpegel stieg so hoch, dass aus Sicherheitsgründen das gesamte Haus stromlos geschaltet werden musste. Sehr zeitintensiv gestaltete sich das Auspumpen der beiden Tiefgaragen auf der Schwarzbachstraße (Neanderthalpassage / Kreissparkasse). Während der Abarbeitung der Wassereinsätze kam es zusätzlich noch zu einer Brandmeldung im Bereich Mettmann Süd, die sich jedoch glücklicherweise nicht bestätigte.

Schnell war klar, dass die eigenen Kräfte für die mittlerweile auf über 200 gestiegene Anzahl von Hilfeersuchen nicht ausreichen. Die installierte Führungsgruppe um den Leiter der Feuerwehr Mettmann, Marco Zerweiss, forderte daher in Absprache mit dem Kreisbrandmeister Torsten Schams personelle und materielle Hilfe bei den Feuerwehren Erkrath, Ratingen, Velbert und Wülfrath an. Die Feuerwehr Ratingen stellte mit einem Löschzug den Grundschutz für das Stadtgebiet Mettmann sicher, die Feuerwehr Velbert unterstützte die Einsatzleitung mit einem Einsatzleitwagen 2.

Zu Spitzenzeiten waren so insgesamt 305 Feuerwehrleute bis weit in die Nacht mit der Beseitigung der Unwetterschäden beschäftigt. Sie wurden während des Einsatzzeitraumes von 30 Kräften des Deutschen Roten Kreuzes mit Getränken und warmen Mahlzeiten versorgt. Das Personal der Kreisleitstelle wurde wegen des erhöhten Notruf- und Arbeitsaufkommens auf 10 Kollegen aufgestockt.