Online-Portal bringt Schüler und Unternehmen zusammen

Kreis · Ausbildungsbetriebe stellen immer häufiger fest, dass die Vorstellungen der Jugendlichen deutlich vom tatsächlichen Arbeitsalltag und den Anforderungen an konkrete Berufsfelder abweichen.

(v.li) Landrat Thomas Hendele, Anette Pesler vom Regionalen Bildungsbüro beim Kreis Mettmann, und Clemens Urbanek, Geschäftsführer der Abteilung Berufsbildung der IHK Düsseldorf.

Foto: Kreis Mettmann

"Neben der Wahl des Lebenspartners ist die Berufswahl die wichtigste den Lebensweg prägende Entscheidung. Umso wichtiger ist es, Schülern die Gelegenheit zu geben, sich ein Bild von verschiedenen Berufsfeldern zu machen", betont Landrat Thomas Hendele. "Wir wollen weg von hohen Ausbildungsabbrecherquoten. Und wir wollen Unternehmen eine Chance bieten, frühzeitig motivierte, engagierte Nachwuchskräfte für sich zu interessieren." Dieses Notwendigkeit bestätigt auch Clemens Urbanek, IHK-Geschäftsführer für den Bereich Berufsbildung: "Die Unternehmen müssen dem demographischen Wandel begegnen. Bis 2020 wird die Zahl der Schulabgänger um 17 Prozent zurückgehen."

Aus diesem Grund hat sich der Kreis Mettmann dem Landesvorhaben "Kein Abschluss ohne Anschluss — Übergang Schule — Beruf in NRW" angeschlossen. Systematisierte Berufs- und Studienorientierungsprozesse sollen dafür sorgen, dass kein Schüler die Schule ohne berufliche Vorstellung verlässt. Der Prozess beginnt bei den Achtklässlern. In individuellen Potenzialanalysen werden zunächst die berufsfeldbezogenen Stärken der Schüler herausgearbeitet. Darauf aufbauend sollen die Schüler dann mindestens drei Berufsfelder kennenlernen.
Um Schülern und Unternehmen die Kontaktaufnahme und die Organisation der Berufsfeld-Erkundung zu erleichtern, hat der Kreis Mettmann nun ein Online-Portal freigeschaltet.

Unter www.kreis-mettmann.bfe-nrw.de können sich Unternehmen ab sofort registrieren und ihre Angebote zur Berufsfeld-Erkundung einstellen. Angeboten werden können beispielsweise Betriebsrundgänge und Besichtigungen typischer Arbeitsplätze, Gespräche mit Auszubildenden, Mitmachaktionen oder praktische Übungen und Arbeitsproben. Außerdem geben die Unternehmen an, wie viele Plätze sie im jeweiligen Angebot zur Verfügung stellen möchten.

Ab Anfang März können die Schüler dann die Angebote buchen. Die Jugendlichen suchen sich die präferierte Berufsfeld-Erkundung aus und melden sich im Portal an. Die jeweils zuständige Lehrkraft prüft und bestätigt die Anmeldung jedes einzelnen Jugendlichen. Unternehmen und Schüler können über das Portal jederzeit nachvollziehen, wie viele Plätze noch frei und wie viele schon gebucht sind.

Die Termine für die Berufsfeld-Erkundungstage liegen in der Regel in der Woche vor den Osterferien.
An der jetzt anlaufenden Pilotphase beteiligen sich zunächst vier Schulen mit rund 460 Schülern in Heiligenhaus, Mettmann und Monheim. Da viele Schüler bereits die Gelegenheit nutzen wollen, mehrere Berufsfelder zu erkunden, werden schon jetzt etwa 700 buchbare Plätze benötigt. In den kommenden Jahren sollen dann kreisweit alle achten Klassen das Buchungsportal nutzen können, um geeignete Angebote zur Berufsfeld-Erkundung zu finden.

Weitere Informationen gibt es beim Regionalen Bildungsbüro des Kreises Mettmann, E-Mail: schule-beruf@kreis-mettmann.de. Fragen zum Buchungsportal beantwortet Susanne Heinrich, Telefon 02104/992081, an den Inhalten der Berufsfeld-Erkundung Interessierte wenden sich an Verena Meinhold, Telefon 02104/992082.