Fachtagung gegen häusliche Gewalt

Kreis · Mit dem Thema "Gewaltschutz — besondere Herausforderung in der Begleitung von Flüchtlingsfrauen" befasste sich jetzt der Runde Tisch gegen häusliche Gewalt im Kreis Mettmann bei einer Fachtagung im Kreishaus in Mettmann.

(v.li.) Friederike Dehmel (Frauenhaus SKFM), Geertje Jeschke (Gleichstellungsbeauftragte Kreis Mettmann), Tigsty Asfaw (Caritasverband Kreis Mettmann), Landrat Thomas Hendele, Prof. Dr. Dorothee Frings (Hochschule Niederrhein), Eva-Maria Düring (Fachbereichsleiterin „Frau und Familie“, SKFM), Bernd Hildebrand (Kriminalprävention für Zuwanderer in der KPB Mettmann), Andrea Fikenscher (Interventionsstelle SKFM) und Volker Eichert (Ausländeramt).

Foto: Kreis Mettmann

Rund 80 Vertreter der Kreispolitik, der Justiz, der Polizei, der Stadtverwaltungen sowie alle anderen Personen im Kreis Mettmann, die haupt- oder ehrenamtlich mit geflüchteten Menschen arbeiten, nahmen an der Tagung teil. Die Mitglieder des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt haben in der Vergangenheit wahrgenommen, dass haupt- oder ehrenamtlich in der Flüchtlingsarbeit Engagierte mit der Thematik "Gewalt gegen Flüchtlingsfrauen" häufig überfordert sind. Die Fachtagung sollte daher für dieses Thema sensibilisieren und wichtige Hintergrundinformationen vermitteln: Klärung des Gewaltbegriffs, auch vor dem kulturellen Hintergrund der geflüchteten Frauen, Aufzeigen von Indizien, die ein Hinweis auf Gewalterfahrung sein können, und Beleuchtung des (ausländer-)rechtlichen Hintergrunds.

Ein weiterer Themenschwerpunkt war die Vermittlung von Ansprechpersonen und Kontaktadressen, um im Bedarfsfall zielgerichtete Hilfen vermitteln zu können. Bei der Fachtagung stellten sich konkrete Ansprechpersonen — unter anderem der Polizei, des Ausländeramtes und des SKFM Mettmann — vor und standen für Gespräche zur Verfügung. Darüber hinaus erhielten die Tagungsteilnehmer einen sogenannten "Netzwerkfächer", eine übersichtliche und geordnete Zusammenstellung der verschiedenen Ansprechpersonen und Institutionen im Kreisgebiet, die im Falle von Gewalt gegen Flüchtlingsfrauen helfend zur Seite stehen.
Der Runde Tisch als Zusammenschluss vieler engagierter Fachkräfte arbeitet bereits seit vielen Jahren daran, die gesellschaftliche Situation von Gewaltbetroffenen zu verbessern. Um eine erfolgreiche Arbeit mit nachhaltiger Wirkung zu leisten, werden immer wieder verschiedene Ebenen des Gewaltschutzes beleuchtet und die Vernetzung der beteiligten Stellen intensiviert. Weitere Informationen gibt es bei der Gleichstellungsstelle des Kreises unter gleichstellungsstelle@kreis-mettmann.de, Telefon 02104/991023.