Mittelalterfest in Düsseldorf Achtung, die Ritter kommen!
Kreis · Mitten hinein in die Zeit vor Klimadebatte und Plastikmüll versetzt das größte Mittelalterfest Düsseldorfs seine Besucher. Auf dem Tausende Klafter großen Rennbahngelände in Grafenberg erwacht die sagenumwobene Vergangenheit zum Leben, so groß und so vielfältig wie noch nie.
Für echte Mittelalterfans ist es das Schönste auf der Erdenscheibe, für alle anderen eine beliebte Familienveranstaltung. In den fünf Jahren seines Bestehens hat sich das Düsseldorfer Mittelalterfest vom kleinen Geheimtipp auf einem Knittkuhler Bauernhof zu einem der größten der Region entwickelt.
Aus mehr als 100 Kilometer im Umkreis strömen die Besucher herbei, um das mittelalterliche Leben in all seinen Facetten zu genießen.
Mädchen und Jungen von 5 bis 15 können ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen. Hoch zu Ross, gewappnet mit Schild und Lanze beim Rolandsreiten, Ringelstechen, Schwertschlagen oder der Saujagd dürfen sie anschließend den Ritterschlag empfangen. Die ehrenamtlichen Aktiven des Veranstalters „Kulturfreunde Knittkuhl e.V.“ haben dafür einen historischen Turnierplatz mit authentischen Waffen und Rüstungen in kindgerechtem Kleinformat gebaut. Die Heldentaten der kleinen Ritterinnen und Ritter werden mit einem eigenen Schwert belohnt und einer Urkunde, die ihre Aufnahme in die erlauchte Runde der Markgräflichen Ritterschaft besiegelt. Wer sich traut, macht mit.
Wie es richtig gemacht wird, zeigen die „Ritter des Geheimen Rates“. In schimmernder Rüstung, mit wehendem Helmbusch, auf ihren Pferden mit prächtigen Schabracken, stürmen sie gegeneinander an, dass die Lanzen krachen. Authentisch gewandete Edelleute und ihre Vasallen messen sich in Kampfspielen und Bogenschießen.
So bunt und turbulent wie zu Ritterzeiten geht es auf dem großen Mittelaltermarkt zu. Handwerker aus allen Zünften zeigen ihr Können mit geschnitzten Truhen, Waffen, Amuletten, Trinkhörnern, Tongefäßen, Holztellern und Trinkbechern. Es gibt handgemachte Gürtel, blitzende Schnallen und prächtigen Schmuck, pompöse bis urige Mittelaltermode. Man kann Schuhmachern bei der Arbeit zuschauen, den Weberinnen, Korbflechtern und Schmieden. Dazu treiben Gaukler allerlei Kurzweil, machen Possenreißer ihre Späße, preisen Quacksalber ihre Wundermittel an und dreht ein handbetriebenes Kinderkarussell seine Runden. Vom Kleinkind bis zum Familienältesten findet hier jeder etwas ganz Besonderes.
Ursprünglich ein militärisches Feldlager, hat sich das mittelalterliche Heerlager zu einer gewaltigen Zeltstadt für fahrendes Volk entwickelt. Genauer gesagt: laufendes Volk, denn der Mensch des Mittelalters war viel unterwegs, meist zu Fuß. Sein Zuhause hatte er immer dabei: ein stabiles Zelt aus Holzbalken und dickem Leinen.
Das Heerlager auf der Rennbahn ist riesig. Landsknechte, Wikinger, Mägde, Handwerker alter Zünfte, Marketenderinnen, Herolde und Fahnenträger – über hundert mittelalterbegeisterte Akteure laden die Besucher ein, ihre authentischen Wohn-, Lebens- und Arbeitsbereiche zu bestaunen, anzufassen und auszuprobieren.
Nicht jeder, der sich für die Ritterzeit interessiert, darf am Heerlager auf einem Mittelalterfest teilnehmen. Man muss sich ordentlich bewerben, mit richtiger Bewerbung, Fotos und Sachkenntnis-Nachweis. Hier findet man die eingefleischten Experten. Sie wissen gründlich Bescheid über das Thema. Gerne zeigen sie den Besuchern ihre Zelte und beantworten Fragen. Wie hat man damals gekocht? Was zog man im Winter an? Wie macht man Feuer ohne Papier und Streichholz? Wie geht die Wildschweinjagd? Was bedeutet dieses Wappen? Wo schliefen die Kinder? Was macht ein gutes Schwert aus? Im Heerlager erfährt der Besucher spannende Details vom Alltagsleben im Mittelalter. Und man spürt: Hier ist „Mittelalter“ mehr als ein Hobby. Es ist echte Liebe.
Der Mensch des Mittelalters war kein Kostverächter. Davon kann man sich jetzt überzeugen: Saubraten, Ritter-Rostbratwurst, Wildbret, gebratener Kapaun, Heerlager-Eintopf (auch vegan), süße Spezereien, Gebratenes und Gesottenes für jeden Hunger und jeden Geschmack. Gegen den mittelalterlichen und auch neuzeitlichen Durst wird eine reiche Auswahl an Getränken angeboten: Met, Trauben- oder Beerenwein, Mittelalter-Limo, Kaffee und Tee aus dem fernen Morgenland, Kirschbier und teuflische Elixiere, die man lieben wird.
Musik und Tanz stand bei allen Ständen, vom Adligen bis zur einfachen Magd, hoch im Kurs. Man tanzte gern, nicht nur auf der Burg, sondern auch auf Marktplätzen und in Scheunen. Auf dem Düsseldorfer Fest sorgen Musikgruppen aus aller Herren Länder für Partylaune im Staufer-Style. Die Besucher lernen ganz neue Töne kennen von alten Instrumenten wie Schalmei, Dudelsack oder Pfeife.
Mit einem großartigen Schauspiel verabschiedet sich der erste Tag des Mittelalterfestes. Ab 22.30 Uhr erstrahlt das Rennbahngelände im Funkenregen der Feuerspucker. Gaukler und Jongleure machen Spaß, tolle Bands spielen ihre Hits, eine gigantische Feuershow lässt den Himmel leuchten.
• Düsseldorfer Mittelalterfest
• Samstag, 24. und Sonntag, 25. August
• auf dem Rennbahngelände, Rennbahnstraße Düsseldorf-Grafenberg
• Eintritt 3,50 Euro, Familienkarte 10 Euro.
• Kinder unter Schwertmaß (1,20 m) haben freien Eintritt
• Parkplätze sind vorhanden
• Ab Staufenplatz fährt ein kostenloser Shuttlebus