Grüne fordern besseren Klimaschutz in Erkrath
Erkrath · Die Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen fordert verstärkte Anstrengungen der Stadt beim Klima- und Umweltschutz.
Die bislang beschlossenen Maßnahmen und vor allem deren mangelhafte Umsetzung sind nach Ansicht der Grünen enttäuschend und reichen keinesfalls aus, um dem im vergangenen Jahr vom Rat beschlossenen Klimanotstand gerecht zu werden und die selbstgesetzten CO-2 Minderungsziele zu erreichen. Nach wie vor werde in diesen Bereichen zwar viel angekündigt, kaum aber etwas tatsächlich umgesetzt. Beispielhaft nennen die Grünen die nach wie vor anhaltende Flächenversiegelung und Bebauung von Grün- und Freiflächen, die unzureichende Umsetzung des Radverkehrskonzeptes und die immer noch nicht erfolgte Einarbeitung der Vorschläge aus der Bürgerbeteiligung zum Klimaschutzkonzept vom Februar 2020. Auch der bisherige Verlauf der Haushaltsplanberatungen sei für den Umwelt- und Klimaschutz mehr als enttäuschend: Selbst bei Neubauten wie der Grundschule Sandheide oder den geförderten Wohnungen am Maiblümchen in Unterfeldhaus würde mit unzureichenden Energiestandards geplant, das von den Grünen vorgeschlagene Förderprogramm zum Austausch veralteter Ölheizungen oder für die kostenfreie Nutzung der Ortsbuslinien werde von Verwaltung und Ratsmehrheit abgelehnt und selbst eine regelmäßige Erfolgskontrolle des Klimaschutzkonzeptes werde nicht durchgeführt. Die sich aufgrund von Planungsfehlern abzeichnende Verschiebung der Sanierung des Hochdahler Bürgerhauses sei ein weiterer erheblicher Rückschlag. Peter Knitsch, Vorsitzender der Grünen Ratsfraktion: „Nach wie vor wird in Erkrath von Verwaltung und Ratsmehrheit viel über Klimaschutz geredet, häufig aber entgegengesetzt gehandelt. Schöne Worte und vollmundige Pressemitteilungen der Stadt helfen dem Klima nicht. Was wir brauchen sind konkrete politische Beschlüsse und Maßnahmen zur Senkung der Emissionen. Die Klimakrise muss endlich auch in Erkrath mindestens genauso ernst wie die Corona-Pandemie genommen werden.“ Die Grünen werden ihre Anträge zum Umwelt- und Klimaschutz daher in der nächsten Ratssitzung am 25. Februar erneut zur Abstimmung stellen und zudem zwei zusätzliche Stellen zur schnelleren Umsetzung der Maßnahmen durch die Verwaltung fordern. Finanziert werden sollen diese nach Ansicht der Grünen unter anderem durch Einsparungen bei den Erschließungskosten für neue Gewerbe- und Baugebiete, für die mehrere Millionen Euro im Haushaltsentwurf veranschlagt sind.