Jetzt unterzeichnen Grünen fordern Resolution für ZWAR-Mittel

Erkrath · Seit nunmehr 40 Jahren gibt es ZWAR (Zwischen Arbeit und Ruhestand). Über 70 Kommunen auf Landesebene haben von dem selbstorganisierten Netzwerken bereits profitieren können. Auch in Hochdahl sowie in Alt-Erkrath und Unterfeldhaus gibt es mittlerweile zwei ZWAR-Netzwerke, die sich einer großen Beliebtheit in der Bürgerschaft erfreuen.

Grünen-Ratsmitglied Monika Neumetzler besucht das ZWAR Netzwerk in Hochdahl seit Gründung und ist von dem Konzept überzeugt.

Foto: tb

Für die Gründung bedurfte es jedoch Unterstützung der ZWAR- Zentralstelle mit Sitz in Dortmund. Kompetente Fachkräfte schulten die Moderatoren der örtlichen Netzwerke, gaben Hilfestellungen bei Gründungsfragen und begleiteten anfängliche Veranstaltungen und Planungen. Damit könnte jedoch bald Schluss sein, denn die Fördermittel für die Zentralstelle soll ab 2020 eingestellt werden. Für die Fraktion „Bündnis 90/ Die Grünen“ ein Schritt in die falsche Richtung. „Wir möchten daher eine Resolution an die Landesregierung und den Landtag NRW im Rat verabschieden und hoffen auf breite Unterstützung“, so Monika Neumetzler.

Die Grünen-Ratsfrau ist selbst aktives ZWAR-Mitglied der ersten Stunde in Hochdahl und sieht die zahlreichen Vorteile des autarken Zusammenschlusses. „ZWAR leistet beeindruckende Arbeit in den Kommunen und es ist ein gutes Instrument für Menschen im Alter. Man liest immer öfter, dass neue Angebote in den Städten geschaffen werden müssen, da Menschen immer älter werden“, lautet die Meinung Neumetzlers. Sie selbst ist einer Gruppe beigetreten, die sich für alternative Wohnformen interessiert. Aber auch andere ZWAR-Netzwerke, wie etwa Bogenschießen, Büchertreffs, Wanderungen und weitere Angebote sind mit der Zeit entstanden. „In Hochdahl haben sich in nur einem halben Jahr über 20 Gruppen zusammengeschlossen“, weiß Monika Neumetzler.

Obwohl die Netzwerkgründung auf Erkrather Boden bereits abgeschlossen ist, möchten die Grünen auch anderen Kommunen des Landes die Möglichkeit des aktiv gestalteten Netzwerkes bieten. „Es wäre einfach schade, wenn das Land die Fördermittel einstampfen würde. In manchen Städten läuft ZWAR bereits seit Jahrzehnten.“ Eine offene Petition, die die Rücknahme der Streichung als Ziel hat, ist bereits in die Wege geleitet worden. Weit über 4000 Unterstützer, darunter auch Bürgermeister Christoph Schultz, haben diese Forderung unterzeichnet. „Es wäre wünschenswert, wenn sich auch andere Kommunen mit einer Resolution zu Wort melden würden, damit wir gemeinsam Druck aufbauen können“, hofft Monika Neumetzler.

Die Stadt Hilden ist bereits mit gutem Beispiel vorangegangen. Auch andere Städte, wie etwa Herdecke und Wuppertal, haben sich schriftlich für die Mittelfortzahlung ausgesprochen. Ob sich Erkrath seinen Vorgängen anschließt, wird der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung am 14. Mai entscheiden müssen.

Sie möchten die offene Petition unterstützen? Mit folgendem Link gelangen Sie direkt zur Homepage der Internetpetition:

Hintergrund:

Bereits im vergangenen Jahr hat Arbeits- und Sozialminister Karl-Josef Laumann gemeinsam mit den Fraktionen CDU und FDP im Landtag NRW die Streichung der Mittel für die ZWAR-Zentralstelle in Dortmund ab dem Jahr 2020 veranlasst und eine breite Empörung in der Bürgerschaft hervorgerufen.

(tb)