Willkommensfest sprengt Barrieren
Hochdahl · Mit einem solchen Erfolg hätte sie sicher nicht gerechnet. Sabine Lahnstein, stellvertretende Bürgermeisterin Erkraths und engagierte Bürgerin zudem, veranstaltete aus eigener Initiative heraus am vergangenen Samstag ein Willkommensfest für Flüchtlinge an den Hochdahler Arkaden.
(tb) "Die Idee zu diesem Fest kam mir vor gut sechs Wochen. Wir veranstalteten im Bürgerhaus Hochdahl ein Privatkonzert mit einer Kölner Band und ich wollte spontan ganz Erkrath einladen. Warum das Ganze also nicht größer aufziehen", dachte sich Lahnstein. Und da die motivierte Ratsfrau ihren Worten auch Taten folgen lässt, ging die Planung für das große Fest an den Start. "In nur drei Wochen habe ich alles organisiert, Vereine angesprochen, Künstler engagiert, Hilfe geordert", weiß Sabine Lahnstein. Selbst beim Bühnenaufbau der neuen Erkrather Werbeban.de war sie am Abend vor der Veranstaltung anwesend. An Schlaf war kaum zu denken. Trotzdem feierte Lahnstein in erster Reihe. Tanzte, sang und schien vom ganzen Erfolg sichtlich ergriffen. "Es haben einfach auch so viele Menschen spontan geholfen. Die große Erkrather Karnevalsgemeinschaft, die letzten Hänger, die MS- Selbsthilfegruppe, sämtliche Parteien, Privatpersonen und so viele mehr", freut sich die Initiatorin. "Es war ein echtes Schneeballsystem." Auch das Bühnenprogramm konnte sich sehen lassen.
Ganze acht Stunden Programm. Livemusik nonstop gab es für die Besucher. Neben kulinarischen Köstlichkeiten vom Backblech, Grillrost oder der Marokkanischen Fraueninitiative, gab es auch bei den ortsansässigen Vereinen eine Menge zu entdecken. Der Handwerkerkreis stellte sich vor, die Ehrenamtsbörse war vertreten, der Integrationsrat präsentierte sich mit einem Stand und auch andere Einrichtungen nahmen sich dem wichtigen Thema Integration an. "Dieses Fest hilft Barrieren zu überwinden und die Menschen ins Gespräch zu bringen. Meine erste Reaktion auf dieses Fest war sofort 'wo kann ich helfen'", erinnert sich Regina Wedding, stellvertretende Bürgermeisterin. Gemeinsam mit ihrer Vorgängerin Edeltraut van Venrooy stand die Politikerin am Wertmarkenstand. "So ein Fest darf gerne jährlich wiederholt werden", sind sich die Damen einig. Und auch die Menschen, um die es eigentlich ging, nämlich Erkraths Flüchtlinge, zeigten sich sichtlich begeistert von soviel Gastfreundschaft. Es wurde gesungen, geklatscht und ganz viel gelacht. Aus der Unterkunft Freiheitsstraße kamen gleich 200 Frauen, Männer und Kinder. Es war ein Fest für ganz Erkrath. Ein Fest für alle Menschen!