Fast schon ein Marathon

Hochdahl · Beim Charity-run im Oktober legten sich die Realschüler für den guten Zweck mächtig ins Zeug. Ein Schüler übertraf dabei alle anderen.

Der Charity-run-champion Nikita durfte den symbolischen Spendenscheck überreichen. Hinten: Lehrer Renè Rügamer und Schulleiter Uwe Heidelberg (r.). Vorn: Doris Dosanijh (l.) und Ursula Klasen vom Verein Hilfe für Kinder in Chatterhat-Indien mit Nikita.

Foto: RG

(RG) So viel Geld, wie in diesem Jahr, haben die Schüler der Realschule Hochdahl noch nie erlaufen. Das will etwas heißen, denn die Schule führt die Spendenläufe schon seit 2001 durch. Über 5.000 Euro kamen in diesem Jahr zusammen. Dafür haben sich alle angestrengt. Ganz besonders Nikita aus der 6c, der in seiner Freizeit Fußball spielt. Elf Runden und damit 27,5 Kilometer ist er gelaufen und wäre weitergelaufen, wenn ihn die Lehrer nicht gebremst hätten, weil der Spendenlauf beendet war. "Ich wollte viel Geld für andere Kinder spenden", begründet Nikita seinen Einsatz.

Auch Nikitas Mitschüler haben sich so richtig ins Zeug gelegt. Einige schafften 10 Runden à 2,5 Kilometer und ein Schüler aus der fünften Klasse hat für seinen Lauf fleißig Spender akquiriert, sodass er allein schon 240 Euro erlaufen hat. Der Erlös des Spendenlaufs geht je zur Hälfte an den Förderverein der Realschule Hochdahl und an den Verein "Hilfe für Kinder in Chatterhat-Indien e.V." (HfK). Das hat eine lange Tradition. Lehrer Uwe Müller, der selbst im Naturschutz engagiert war, hat den Kontakt vor vielen Jahren hergestellt und andere Lehrer haben sein Engagement später weitergeführt, so wie aktuell René Rügamer. Aber die Verbindung zum Verein besteht nicht nur in der Weitergabe von Spendengeldern, sie wird auch aktiv gelebt.

"Ich war in diesem Jahr drei Wochen vor Ort in Indien", berichtet er. Der Verein übernimmt Patenschaften für Kinder aus armen Familien in Indien, um ihnen den Schulbesuch und eine Ausbildung zu ermöglichen und so den Kreislauf der Armut zu durchbrechen. Nach vielen Projekten in der Vergangenheit ist heute das Kinderdorf Ashagram, dass mittellosen Kindern Versorgung und Schulbildung bietet, das Hauptprojekt des Vereins. Paten, mit deren Hilfe weitere mittellose Kinder versorgt werden und eine Schulausbildung genießen können, werden immer gesucht. Genauso aktive Mitarbeiter, die bereit sind Verantwortung in dem Verein zu übernehmen, der vor 26 Jahren von Marianne Döring und Maria Zyprian nach einer Indienreise gegründet wurde, auf der sie mit der Not der Landbevölkerung Indiens konfrontiert wurden. Ausführliche Informationen zum Verein und dessen Engagement in Indien finden sich auf der Website www.hilfe-chatterhat.de.

Fast seit Anbeginn ist auch Ursula Klasen, die gemeinsam mit Doris Dosanjh vom HfK den Scheck aus dem Spendenlauf entgegennimmt, im Verein aktiv. "Der Verein wurde im Sommer 1992 gegründet und ich bin im Frühjahr 1993 dazugekommen", erinnert sie sich. Der Scheck ist sogar deutlich höher ausgefallen, als die 50 Prozent Summe aus dem Spendenlauf, weil die Schüler in diesem Jahr auch über einen sozialen Tag Spenden für den Verein gesammelt haben. Einen ganzen Tag lang haben sie in einem Unternehmen oder einem Haushalt mitgearbeitet. Ihren symbolischen Verdienst haben die "Arbeitgeber", die auch Oma oder Eltern seien konnte, wenn die Schüler keinen passenden Betrieb gefunden haben, gespendet. Ganze 995 Euro haben die Schüler so an Spenden "verdient". Damit konnte die Realschule Hochdahl einen Scheck in Höhe von 3.400 Euro übergeben.

Die Spendenläufe haben in der Realschule eine lange Tradition und finden alle zwei Jahre statt. "Wir möchten das soziale Engagement der Schüler gern noch weiter fördern und neben den Spendenläufen und dem sozialen Tag auch noch andere soziale Projekte angehen", verrät Schulleiter Uwe Heidelberg.