Lage bei der Flüchtlingsunterbringung spitzt sich landesweit zu Kreis Mettmann richtet Sporthallen als Notunterkünfte ein

Kreis · Die dramatische Lage bei der Flüchtlingsunterbringung hat sich auch nach Inanspruchnahme der größeren kreisangehörigen Städte in den vergangenen Tagen weiter zugespitzt. Deshalb hat die Bezirksregierung Düsseldorf nun den Kreis Mettmann aufgefordert, ab Montag eine kreiseigene Unterbringungsmöglichkeit zur Aufnahme von 300 Flüchtlingen bereitzustellen.

Der Kreis hat daraufhin einen "Stab zur Unterbringung von Flüchtlingen" eingesetzt, der die erforderlichen Maßnahmen eingeleitet hat. Als Unterkünfte für die Flüchtlinge werden demnach die beiden Sporthallen des Berufskollegs Neandertal in Mettmann eingerichtet. Die Nutzung der Unterkünfte ist bis mindestens Ende Februar vorgesehen. Die dadurch erforderlichen Umstellungen des Sportunterrichts werden voraussichtlich in Kooperation mit dem Berufskolleg des Kreises in Hilden umgesetzt werden können.

Als Betreiber der Notunterkunft wird der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes fungieren. Gleichwohl ist es zunächst Aufgabe des Kreises, die basisorganisatorischen Maßnahmen zu treffen — angefangen bei der Herrichtung der Hallen und der — angesichts der zurzeit großen Nachfrage schwierigen — Beschaffung von 300 Betten, über die Sicherstellung der Verpflegung und die Versorgung mit allen Utensilien des täglichen Bedarfs bis hin zur provisorischen Registrierung und medizinischen Erstversorgung der Flüchtlinge.

Landrat Thomas Hendele ist entschlossen, angesichts der drängenden Probleme bei der Flüchtlingsunterbringung, die auch die Städte im Kreis Mettmann inzwischen an ihre Grenzen stoßen lässt, Verantwortung zu übernehmen: "Wie von unseren Städten bereits praktiziert ist es auch mir als Landrat ein Anliegen, dass der Kreis Mettmann Menschen, die sich in ihrer Heimat nicht mehr sicher fühlen und die einen oftmals lebensbedrohenden Weg auf sich nehmen mussten, um hier anzukommen, Schutz und Unterkunft bietet. Wir alle sind gefordert, den Ankömmlingen mit Toleranz, Offenheit und aktiver Hilfe die Erstaufnahme zu erleichtern."

Für Menschen, die sich spontan durch Sachspenden (z.B. Kleidung, Spielzeug) oder ehrenamtliches Engagement einbringen möchten, stehen ab Montag unter der E-Mail-Adresse integration@kreis-mettmann.de oder telefonisch unter 02104/99-3232 Mitarbeiter des Kreisintegrationszentrums als Ansprechpartner zur Verfügung. Weitere Fragen und Hinweise nimmt der Kreis ebenfalls ab Montag unter der E-Mail-Adresse info-fluechtlinge@kreis-mettmann.de oder telefonisch unter 02104/99-3838 entgegen.