Falsche "Dachdecker" bestehlen 74- jährige Heiligenhauserin
Kreis · Am Donnerstagvormittag klingelte gegen 11.30 Uhr ein unbekannter Mann bei einer 74-jährigen Frau am Konrad- Adenauer- Ring in Heiligenhaus.
Er gab sich als Mitarbeiter einer Dachdeckerfirma aus und gab an, den Zustand des Daches des Reihenhauses kontrollieren zu müssen. Nach einer gemeinsamen Besichtigung des Dachbodens stellte er angeblich vorhandene Beschädigungen fest, die unverzüglich zu reparieren wären. Als der Unbekannte für die notwendigen Reparaturarbeiten Material holen wollte, bemerkte die Bewohnerin zwei weitere unbekannte "Dachdecker", die ihr Haus bereits unbemerkt und unbeobachtet betreten hatten.
Einige Minuten, nachdem die falschen Dachdecker das Gebäude zur Besorgung des Arbeitsmaterials wieder verlassen hatten, entdeckte die Seniorin dann, dass ihr Haus durchsucht sowie Bargeld und Schmuck in Höhe von mehreren tausend Euro entwendet worden waren. Sofort eingeleitete polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach den flüchtigen "Dachdeckern" verliefen leider ohne Erfolg.
Die Täter können lediglich als männlich, alle bekleidet mit "Dachdeckerkleidung" beschrieben werden.
Bisher liegen der Heiligenhauser Polizei noch keine konkreten Hinweise auf die Täter vor. Maßnahmen zur Spurensicherung am Tatort sowie weitere polizeiliche Ermittlungs-und Fahndungsmaßnahmen wurden veranlasst, ein Strafverfahren eingeleitet. Sachdienliche Hinweise dazu nimmt die Polizei in Heiligenhaus, Telefon 02056-9312-6150, jederzeit entgegen.
Aus gegebenem Anlass warnt die Polizei kreisweit insbesondere ältere Mitbürger davor, unbekannte Personen unkontrolliert in die eigenen vier Wände einzulassen. Schauspielerisch begabte Diebe und Betrüger an der Haus- oder Wohnungstür verwenden im Grunde nur ganz wenige Tricks, zu denen sie sich aber immer neue Varianten einfallen
lassen: Sie bitten um Hilfe oder eine Gefälligkeit, täuschen
Amtspersonen- und Handwerkereigenschaft vor oder behaupten ganz einfach, Sie zu kennen. Dabei verfolgen diese Diebe und Betrüger immer nur ein Ziel:
Sie sollen die Tür öffnen, damit die Täter in Ihre Wohnung gelangen. Lassen Sie es nicht so weit kommen! In Ihren vier Wänden sind Sie mit dem oder der Fremden allein - und Sie können dabei Ihre Augen nicht überall haben. Dies gilt besonders im Hinblick darauf, dass solche Täter oft auch nicht alleine in Ihre Wohnung kommen!
Einige Täter lügen Ihnen vor, Ihre Wohnung in amtlicher Eigenschaft oder mit behördlicher Befugnis aufsuchen zu müssen. Dabei treten Trickbetrüger und -diebe zum Beispiel in folgenden Rollen auf:
- Polizei- bzw. Kriminalbeamte oder Gerichtsvollzieher
- Mitarbeiter der Elektrizitäts-, Gas- oder Wasserwerke
- Handwerker, Heizkostenableser oder sonstige Beauftragte der Hausverwaltung
- Mitarbeiter der Kirche, des Sozialamtes oder von anderen sozialen Stellen
- Berater der Krankenkasse oder der Rentenversicherung
- Postzusteller oder Monteure einer Telefongesellschaft.
Die Polizei rät:
- Vergewissern Sie sich vor dem Öffnen ihrer Wohnungstüre, wer zu Ihnen will: Schauen Sie durch den Türspion oder aus dem Fenster, benutzen Sie die Türsprechanlage
- Öffnen Sie Ihre Tür immer nur mit vorgelegter Türsperre (z. B. Kastenschloss mit Sperrbügel).
- Lassen Sie niemals Fremde in Ihre Wohnung.
- Verlangen Sie einen Ausweis ! Klären Sie durch ein Telefonat mit der angeblich entsendenden Dienststelle oder mit dem vermeintlichen Auftraggeber die Richtigkeit des Besuches.