Auch Kreis und Städte testen Sirenen Erster landesweiter Warntag

Kreis · Am Donnerstag, 6. September, ist erster landesweiter Warntag. Auch die kreisangehörigen Städte und der Kreis Mettmann testen dann ab 10 Uhr ihre Warnkonzepte.

Erstmals werden in allen Städten, in denen dies technisch möglich ist, zeitgleich die Sirenensignale zur Warnung der Bevölkerung und zur Entwarnung ausgelöst. Außerdem wird das Kreiskonzept zur Warnung über Lautsprecherdurchsagen sowie die Warnung über die "Nina"-App getestet.

Das Land hat jüngst festgelegt, dass zweimal im Jahr — jeweils am ersten Donnerstag der Monate März und September um 10 Uhr — Warntage durchgeführt werden. Diese dienen nicht nur dem regelmäßigen Test der Warnsysteme, auf diese Weise können die Bürger auch mit den Sirenensignalen und deren Bedeutung vertraut gemacht werden.

Im Kreis Mettmann sollen aktuell das Sirenennetz modernisiert und bestehende Lücken geschlossen werden, da Sirenensignale nach wie vor als maßgebliche Warnmöglichkeit angesehen werden. Sirenen wird ein Weckeffekt zugeschrieben. Deren Ton erregt Aufmerksamkeit und weckt die Bewohner gegebenenfalls aus dem Schlaf. Gerade nachts sind im Normalfall der Fernseher und Radio ausgeschaltet und das Handy kann lautlos gestellt sein. Der Heulton einer Sirene ist davon unabhängig.

Bis Anfang der 1990er Jahre existierte ein flächendeckendes Sirenennetz des Bundes, das ursprünglich die Bevölkerung vor möglichen Luftangriffen warnen sollte.

Viele Menschen kannten die dazugehörigen Warntöne, regelmäßige Probealarme gehörten vielerorts zum Alltag. Nach dem Ende des sogenannten Kalten Krieges hat der Bund dieses Sirenennetz aufgegeben und den Kommunen zur Übernahme angeboten. Nur einige haben von diesem Angebot Gebrauch gemacht, so dass viele Sirenen abgebaut wurden.

Ein Sachverständiger hat in diesem Jahr die Situation im Kreis Mettmann analysiert und den Erneuerungsbedarf aufgezeigt. Dieser soll nun umgesetzt werden. Dabei ist die Ausgangslage der Städte sehr unterschiedlich: In Mettmann beispielsweise existieren bereits mehrere Hochleistungssirenen neuerer Bauart, während etwa in Erkrath ein kompletter Neuaufbau erforderlich wird. Daher können zum 6. September auch noch nicht kreisweit alle Sirenensignale ausgelöst werden.

Am Sirenenprobealarm werden sich aufgrund vorhandener Technik die Städte Haan, Heiligenhaus, Langenfeld, Mettmann, Monheim am Rhein und Velbert beteiligen.

Um 10 Uhr werden dort die Sirenen ausgelöst. Der Probealarm beginnt mit einem einminütigen Dauerton, der im Ernstfall "Entwarnung" bedeutet. Danach folgt eine fünfminütige Pause. Anschließend ist ab 10.06 Uhr ein einminütiger auf- und abschwellender Heulton zu hören. Dabei handelt es sich um das eigentliche Warnsignal, das bei einem echten Notfall auf eine Gefahrenlage hinweist. Nach einer weiteren fünfminütigen Pause schließt um 10.12 Uhr ein einminütiger Entwarnungsdauerton den Probealarm ab.

Die Bürger sollen im Ernstfall bei einer Auslösung der Sirenen geschlossene Räume aufsuchen, Türen und Fenster geschlossen halten und das Radio einschalten. Bei akuten Gefahren werden über Hörfunk (WDR 2 und Radio Neandertal) Informationen und Verhaltenshinweise gegeben. Die Notrufnummern 110 und 112 sind nur in Notfällen zu wählen!

Im Ernstfall werden auch Lautsprecherwagen zur Warnung der Bevölkerung eingesetzt. Das Einsatzkonzept des Kreises Mettmann wird daher am 6. September ebenfalls beübt. Die kreisangehörigen Feuerwehren werden hierzu ihre Warnfahrzeuge nach Erkrath entsenden, wo ab 10 Uhr für circa 30 Minuten in einem festgelegten Bereich ein Probealarm aus Lautsprecherfahrzeugen ausgesendet wird.

Am Warntag wird zudem die für Smartphones konzipierte Warn-App "Nina" einen Probealarm anzeigen. Auch im Kreis Mettmann werden bei Schadensereignissen auf diesem Weg Nachrichten verbreitet.

Weitere Informationen zum Warntag und zu den Sirenensignalen gibt es im Internet unter www.warnung.nrw.