ZWAR-Netzwerk gegründet

Erkrath · Der Übergang ins Rentenalter ist für viele Menschen mit Problemen behaftet. Schnell fühlt man sich nicht mehr gebracht, die Langeweile hält Einzug in den Lebensabend.

Freuen sich auf die bevorstehende ZWAR- Gründungsveranstaltung: Silke Dietz von der AWO, Bürgermeister Christoph Schultz, Diakonin Doris Treiber und Christine Sendes (v.li.) von der ZWAR Zentralstelle Dortmund.

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(tb) Sinnvoll wäre es, die Zeit für Aktionen zu nutzen, die man schon immer gerne machen wollte, in der aktiven Berufszeit aber keine Gelegenheit zu hatte. Und das mit Gleichgesinnten.

Das ZWAR (Zwischen Alter und Ruhestand) Netzwerk initiiert seit beinah 40 Jahren selbstorganisierte Gruppen. Ziel des Netzwerkes soll es sein, Menschen im Alter den Interessen entsprechend zusammenzubringen. Im ganzen Landesgebiet findet das durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales geförderte Landesprojekt bereits regen Zuspruch. Ab sofort soll auch Hochdahl von der Erfahrung der ZWAR Zentralstelle, die in Dortmund ansässig ist, profitieren. Organisiert wird das Gründungstreffen, welches für den 29. Oktober im Bürgerhaus anberaumt ist, von der AWO Begegnungsstätten- Leiterin Silke Dietz sowie der evangelischen Diakonin Doris Treiber. Die beiden Frauen, die eng mit Bürgermeister Christoph Schultz kooperieren, wollen mit dem Schritt der Gründung neue Angebote für Menschen in besagtem Alter schaffen. "Erfahrungsgemäß werden die vorhandenen Gruppen immer älter", ist sich Silke Dietz sicher. Beim ersten Mentorentreffen, zudem auch Vertreter zahlreicher Vereine und Organisationen eingeladen waren, schildern die beiden Damen ihre Beweggründe und erläutern zudem die Vorteile des ZWAR Netzwerkes. Dieses sieht vor, die teilnehmenden Personen selbstverantwortlich und selbstständig ihre Gruppenangebote erstellen zu lassen. "Wir fungieren nur als Moderatoren. Danach sollen sich die einzelnen Gruppen völlig eigenständig verständigen und organisieren", so Dietz.

Um die Vorgänge der ZWAR Netzwerkzusammensetzung noch detaillierter zu erläutern, stellte Christine Sendes von der ZWAR Zentralstelle etliche Beispiele vor. So haben sich in Mettmann beispielsweise eine Gruppe Männer zusammengetan, die allesamt Spaß an Börsenspielen besaßen. "Auch ein Grüppchen, welches regelmäßig mit einem gemeinsam gekauften Plattenboot unterwegs ist, ist mir bekannt." Mit den neu geschaffenen Angeboten kann der nachbarschaftliche Gedanke verbreitet werden. "Viele ZWAR Gruppen sind gemeinsam gealtert und haben mit den Jahren echte Freundschaften hervorgebracht. Man bietet sich gegenseitig Hilfestellung", ist sich Christine Sendes sicher.

Das ZWAR Netzwerk soll auf keinen Fall eine Konkurrenz zu bestehenden Angeboten schaffen. Im Gegenteil. Viel mehr kann von dem neuen Impuls profitiert werden. "Wenn sich zur Gründungsveranstaltung beispielsweise Menschen einfinden, die gemeinsam gerne singen möchten, können wir diese an verschiedene Chöre in Hochdahl verweisen. Nicht allen Bürgern ist das umfangreiche Angebot Hochdahls bekannt", so Dietz erklärend.
Eingeladen werden alle Bürger Hochdahls, die sich zwischen dem 57. und 67. Lebensalter befinden. "In der Regel wird am dem 55. Lebensjahr eingeladen. Da wir in Hochdahl allerdings so viele Bürger in diesem Alter haben, mussten wir eingrenzen. Es werden in wenigen Wochen rund 4300 Einladung Seitens der Verwaltung rausgeschickt", verrät Christine Sendes. Und auch Bürgermeister Christoph Schultz freut sich über das Engagement der Initiatoren und ist sich sicher, dass die neuen Gruppen eine hervorragende Ergänzung zum ohnehin schon gut aufgestellten Angebot darstellen werden. "Vielleicht lassen sich ZWAR Netzwerke zukünftig auch in Unterfeldhaus und Alt Erkrath initiieren", wünscht sich Schultz abschließend.

Info:
Die Gründungsveranstaltung findet am 29. Oktober in der Zeit von 18.30 bis 20.30 Uhr im Bürgerhaus Hochdahl statt. Jeder interessierte Bürger- auch aus anderen Stadtteilen- ist herzlich zu dem Termin eingeladen. Näheres zum ZWAR Netzwerk unter www.zwar.org.