Lichtblick für den RS1: Radschnellwege im Bundesverkehrswegeplan!

Erkrath · Auf Initiative des Bundesverkehrsministers Alexander Dobrindt hat die Bundesregierung erstmals Radschnellwege in ihre überregionale Verkehrsplanung aufgenommen. Der ADFC NRW begrüßt dies und hofft, dass der weitere Ausbau des Radschnellweg 1 mit diesem Instrument finanziert werden kann.

Die im März 2016 vorgestellte Entwurfsfassung des Bundesverkehrswegeplans 2030 hatte unter den Radlobbyisten für viel Unmut gesorgt, denn der Radverkehr war darin nicht vorgesehen. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club Nordrhein-Westfalen (ADFC NRW) hatte vor allem die Nichtberücksichtigung des überregionalen Radschnellweg 1 (RS1) kritisiert, der auf 101 km von Duisburg nach Hamm führen soll und bereits nach der Veröffentlichung der Machbarkeitsstudie auf internationaler Ebene als Vorzeigeprojekt für moderne, nachhaltige Mobilität galt. Dass die Finanzierung ungeklärt bleiben sollte und sich der Bund auf Nichtzuständigkeit zurückzog, war unverständlich. "Unsere Gespräche mit der Politik haben gefruchtet", freut sich der Landesvorsitzende des ADFC NRW, Thomas Semmelmann.

"Wir haben nicht nur überzeugt, dass Radschnellwege eine enorme Entlastung für unsere Straßen bedeuten, sondern auch, dass der Bund eine finanzielle Unterstützung hierfür leisten muss." Vor allem der Ausbau des RS1, der parallel zu den Ost-West-Autobahnen A2, A40 und A42 im Ballungsraum Ruhrgebiet verläuft, wird laut Machbarkeitsstudie den Autoverkehr täglich um 52.000 PKW-Fahrten verringern. "So eine nachweisliche Chance außer Acht zu lassen, wäre von Seiten des Bundes unverantwortlich gewesen."

Die Hoffnung auf Einsicht und auf ein Bekenntnis zum Radverkehr keimte bereits am 30.05.2016 in Berlin beim Parlamentarischen Abend Radschnellwege auf. Über 120 Parlamentarier, Verbände- und Unternehmensvertreter waren auf Einladung des ADFC nach Berlin gekommen, um über das Thema Radschnellwege zu debattieren. NRW-Verkehrsminister Michael Groschek betonte, dass, wer Mobilität in die Metropolen bringen wolle, an Radschnellwegen nicht vorbeikomme. Der ADFC bot an, das Bundesverkehrsministerium beim Entwurf eines "Aktionsplans Radschnellwege" zu beraten.

Zum Erfolg der ganzen Debatte über die Aufnahme der Radschnellwege in den Bundesverkehrswegeplan 2030 haben auch die vielen Unterstützer außerhalb der politischen Kreise beigetragen. Eine Unterschriftensammlung des ADFC Kreisverbands Duisburg zur Beteiligung des Bundes an der Finanzierung des RS1 hatte in nur kurzer Zeit Tausende von Unterstützern mobilisiert. Weltweit sprach man sich für eine nachhaltige Mobilitätsstruktur am Beispiel des RS1 aus. Thomas Semmelmann bedankt sich im Namen des ADFC NRW bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern: "Gemeinsam haben wir überzeugt. Radschnellwege gehören in den Bundesverkehrswegeplan, weil mit ihnen eine zukunftsweisende und effektive Verkehrsverbindung zwischen Metropolen geschaffen werden."