Von der „Vielfalt der Schönheit“

Erkrath · Gibt es den perfekten Menschen? Nina Mickiewicz sagt: "Ja! Wir alle sind perfekt. Jeder auf seine ganz eigene Art!" Um mit den Schönheitsidealen der Gesellschaft aufzuräumen und neue Denkimpulse in die Welt der "Schönen und Reichen" zu senden, veröffentlicht die Fotografin eine Ausstellung mit Frauen unterschiedlichen Aussehens.

Fotografin Nina Mickiewicz präsentiert ab dem 13. Juli eine Ausstellung unter dem Motto „Vielfalt der Schönheit“ im Neandertal No.1. und möchte durch ihre Bilder mit verklärten Schönheitsidealen aufräumen.

Foto: tb

(tb) Natürlichkeit steht klar im Fokus der Fotoausstellung, die Gruppenbilder, aber auch Portraits von rund 30 Frauen aus Erkrath, Düsseldorf, Wuppertal du Solingen unter dem vielsagenden Titel "Vielfalt der Schönheit" zeigt. Auf den Gedanken zu dieser doch recht außergewöhnlichen Präsentation ist die heute 35jährige junge Mutter durch den Dokumentarfilm "Embrace- Du bist schön" gekommen, welcher vor rund einem Jahr im Kino lief. "In diesem Film ging es ebenfalls um das Thema, sich selbst zu akzeptieren und mit sich und seinem Körper ins Reine zu kommen", verrät die Erkratherin.

Noch im Kino war der Vorsatz gefasst, den Gedanken in ein "Herzensprojekt" zu verwandeln. Über Facebook und via Mundpropaganda rief die gelernte Fotografin Frauen auf, sich für eben jenes Shooting zur Verfügung zu stellen. "Ich war von der Resonanz überrascht und habe zahlreiche Wortbeiträge von Damen erhalten, die meine Idee unterstützen wollten." Die Shootings selbst waren von zahlreichen lachenden, aber auch höchst emotionalen Momenten durchzogen. "Wir haben unsere Geschichten erzählt und uns gegenseitig berichtet, warum wir unsere Körper nicht immer mögen", so Nina Mickiewicz.

"Ich bin selbst in der Jugend missbraucht worden und hatte lange Zeit ein Problem mit meinem Selbstempfinden. Erst mit diesem Projekt habe ich angefangen, mich zu entfalten. Ein für mich befreiendes Gefühl." Dafür hat sich die Fotografin sogar selbst vor die Kamera gestellt. "Ich hätte es heuchlerisch gefunden, den Wunsch anderen Frauen abzusprechen und selbst hinter der Kamera zu bleiben." In rund einem halben Jahr sind ganz unterschiedliche Bilder mit den passenden Erzählungen entstanden, die ab dem 13. Juli im Eingangsbereich der Gastronomie Neandertal No.1 sowie der darüber liegenden Dachgeschosswohnung besucht werden können. Die Inhaberin Caterina Klusemann ist selbst bekennender Fan der lokalen Fotografin und freut sich bereits auf die Ausstellung. "Aktuell werden die Räume noch renoviert. Ich bin sehr gespannt, wie die Bilder an den Wänden wirken werden."

Bei der offiziellen Vernissage, die ab 19 Uhr beginnen wird, ist ein musikalisches Rahmenprogramm mit Livemusik geplant. Für weitere Öffnungsanfragen wünscht sich die Künstlerin Terminanfragen. "Die Räume sind nicht durchgehend geöffnet, aber über das Kontaktformular meiner Homepage lässt sich problemlos ein Termin absprechen." Der Eintritt ist kostenfrei, über eine Spende würde sich die Ausstellerin jedoch freuen. Mit diesem Geld soll der Verein "Dunkelziffer e.V." unterstützt werden, der sich um misshandelte Frauen in Deutschland kümmert. "Es ist mir ein großes Anliegen, den Menschen durch meine Bilder zu zeigen, dass wir alle ganz besondere und einzigartige Persönlichkeiten sind. Und wir sind alle schön- jeder auf seine Art!"