Wenn Wünsche wahr werden
Hochdahl · Bei einer Sonderchorprobe in der Carl-Fuhlrott-Schule freute sich der Chor über eine Spende, die es erlaubt Noten und Liederbücher anzuschaffen.
(RG) Seit 19 Jahren findet in Erkrath die Wunschbaumaktion statt, deren Paten Regina Wedding, Lore Schulz und Marianne Koch sind. Sie sorgen Jahr für Jahr eifrig dafür, dass Wünsche gesammelt, an den Weihnachtsbäumen in den Kreissparkassenfilialen aufgehängt werden und das die eingehenden Geschenke pünktlich bei ihren Empfängern landen. Dieses Engagement würdigt Wolfgang Schroeter seit gut einem Jahrzehnt ebenfalls Jahr für Jahr mit einer Spende in Höhe von 150 Euro für die finanziellen Auslagen, die den Damen entstehen. "Das nehmen wir natürlich nicht an und Spenden das Geld weiter", verrät Regina Wedding. Wenn ein Kinderwunsch unerfüllt geblieben ist, wird ein Teil des Geldes für das Geschenk verwendet. Die restliche Summe kommt einem sinnvollen Zweck zu Gute.
In den letzten beiden Jahren ging diese Summe an die Seiteneinsteigerklassen der Carl-Fuhlrott-Schule, die davon notwendiges Material oder im Sommer auch einmal einen Ausflug in eine Eisdiele finanzieren konnten. Auch in diesem Jahr ging die Spende an die Carl-Fuhlrott-Schule. Diesmal kam sie jedoch dem neu gegründeten Chor zu Gute. Sechs Schülerinnen und ein Schüler aus den Klassen fünf bis sieben bilden den Chor. Geprobt wird freitags im Anschluss an den regulären Unterricht. Einen Auftritt bei der Weihnachtsfeier gab es auch schon und dazu gehört schon eine Portion Mut, denn jedes Chormitglied singt auch kleinere Soloparts. Bisher mussten sie sich Noten und Liederbücher ausleihen. Britta Krüger und Julia Pignatelli leiten die Chorproben und freuen sich ebenso über die Spende, wie die Schüler.
Zur Spendenübergabe wurden Regina Wedding und Lore Schulz von Michaela Noll begleitet. "Mir liegt sehr viel an dieser Schule. Ich schätze die Arbeit, die hier geleistet wird", verrät die Bundestagsabgeordnete, die auch schon in den letzten Jahren an den Spendenübergaben teilgenommen hat. Dabei nutzt sie jedes Mal die Chance sich bei der Schulleitung über die Arbeit an der Schule zu informieren. In diesem Jahr ist das erstmals Andreas Lösche, der die Leitung nach Karin Malzkorns Ausscheiden übernommen hat. Lösche hat an diesem Tag eine Sonderchorprobe während der Unterrichtszeit erlaubt, damit der Chor etwas darbieten kann. Ein bisschen aufgeregt waren die Chormitglieder dann doch, als Andreas Lösche mit den Besuchern ins Klassenzimmer kam. Die beiden Lieder haben sie dennoch mit Bravour vorgetragen und die Besucher beeindruckt, denn die wussten, dass der Chor erst seit etwa einem halben Jahr gemeinsam probt.
"Wisst Ihr denn, wer unsere Besucher sind", fragt Lösche die Schüler anschließend und die zucken ratlos mit den Schultern. "Das ist Regina Wedding, unsere stellvertretende Bürgermeisterin", stellt er vor und bevor er fortfahren kann entfährt einer Schülerin "Huch", weil ihr gerade klar wurde, vor wem sie da eben gesungen haben. Michael Noll stellt sich selbst vor und weil sie nicht erwartet, dass Schüler in diesem Alter wissen, was eine Bundestagsabgeordnete ist, sagt sie "Ihr kennt doch sicher Angela Merkel", was alle bejahen. "Mit der arbeite ich zusammen", erklärt sie und erntet staunende Blicke. Wenn die Chormitglieder künftig ihre eigenen Liederbücher und Noten in den Händen halten, werden sie sicher noch einige Male an dieses Ereignis zurückdenken.
Andreas Lösche kann sich gut vorstellen, dass später auch Kinder aus den Seiteneinsteigerklassen Chormitglieder werden können. "Den ausländischen Mitschülern könnte das helfen die deutsche Sprache leichter auszusprechen und zu betonen und der Chor könnte dann vielleicht auch Lieder in anderen Sprachen singen", sagt er, fügt aber hinzu, dass das "Zukunftsmusik" sei. Erst einmal müsse der kleine Chor sich selbst finden.