Was halten Sie von der GroKo?

Kreis · Die Große Koalition von CDU und SPD scheint nun wirklich zu kommen. Bundeskanzlerin Angela Merkel und SPD-Chef Martin Schulz gehen diese Verbindung entgegen eigener früherer Aussagen und - wie viele meinen - entgegen des Wählerwillens ein.

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Der Lokal Anzeiger hörte sich in der Leserschaft einmal um.

(FF/TB/RG). Würde man die GroKo mit 'Likes‘ bewerten, würde Tina Günther klar sagen: Daumen nach unten. "Der Klimaschutz wurde in den Verhandlungen vergessen, statt dessen hält man an fossilen Energien fest und treibt erneuerbare nicht voran", erklärt sie ihr Votum. "Ein Paradigmenwechsel ist auch in anderer Hinsicht nicht in Sicht. Die GroKo hält weiter an Hartz IV fest und hat sich gemeinsam gegen den Familiennachzug für Flüchtlinge entschieden" setzt sie fort. Das ist für Günther, die sich für den Nachzug eingesetzt hat, besonders enttäuschend. "Die GroKo wird wahrscheinlich zustande kommen und die gemeinsame Politik wird Zugeständnisse an die AfD enthalten" befürchtet sie. "Der christliche und soziale Anteil, den die Parteien im Namen verankert haben, wird zugunsten strenger Vorstellungen in den Hintergrund treten, die ich als nicht sehr menschlich empfinde" schließt sie ihre Gedanken zur GroKo ab.

Philipp Sonntag ist ebenfalls wenig begeistert. "Die SPD wollte unbedingt in die Regierung und hat meiner Meinung nach ihre eigenen Werte verraten", sagt der Mettmanner. "Ich denke, dass die Vertreter dieser Partei lediglich hoffen, dass in der aktuellen Periode nicht viel schief läuft, um bei den nächsten Wahlen nicht komplett in den Keller zu rutschen. Die CDU hingegen hat den Weg des geringsten Wiederstandes gewählt. Schließlich will niemand ernsthaft Neuwahlen haben."

Luciana Martena ist hingegen für eine Große Koalition. "Ein Zusammenschluss der beiden großen Parteien stellt für mich keinen Nachteil dar. Wichtig ist nur, dass sich die Ziele der CDU und der SPD nicht in entgegengesetzte Richtungen orientieren. Wir sind in Deutschland ein wirtschaftlich starkes Land, das haben wir unserer starken Politik zu verdanken." Die Mettmannerin hält es für wichtig, "nicht nur an die nächsten Jahre, sondern an die nächsten Generationen zu denken." Und das packt die GroKo ihrer Meinung nach an.

Christian Brall sieht das völlig anders, er hält von der "Zwangsehe" zwischen CDU und SPD nicht viel. "Es wird sich dadurch in Deutschland nichts an der aktuellen Situation verändern. Bestes Beispiel dafür ist doch bereits die lange Regierungsbildung. In dieser Zeit der Diskussion hätten wichtige Themen wie Altersarmut oder die Zwei- Klassen-Medizin längst angepackt werden können." Sein Fazit: "Vielleicht zeigt uns dieser Zustand, dass endlich mal andere Parteien an die Macht gehören."