Berührende Ausstellung in Haan und Ratingen gibt Betroffenen eine Stimme GESICHT ZEIGEN! – Was erwachsene Kinder suchtkranker Eltern stark gemacht hat

Kreis · Der Sänger Max Mutzke, die Tänzerin Jana, der Priester Jan Henrik, Queer-Aktivist Janboris und sechs weitere beeindruckende Persönlichkeiten teilen eine bewegende Gemeinsamkeit: Sie sind in suchtbelasteten Familien aufgewachsen.

Foto: Diakonie im Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann GmbH

Ihre Geschichten stehen exemplarisch für die rund drei Millionen Kinder und Jugendlichen in Deutschland, die mit einem suchtkranken Elternteil leben – etwa jedes fünfte Kind ist betroffen. Viele tragen diese Erfahrungen ein Leben lang mit sich. Schätzungen zufolge gibt es etwa sechs Millionen Erwachsene, die unter den Folgen ihrer Kindheit leiden.

Die Ausstellung „GESICHT ZEIGEN!“, die vom 19. bis 23. Januar in Haan (Haus der Kirche, Kaiserstraße 40) und vom 27. bis 31. Januar in Ratingen (Diakonie Suchthilfe, Graf-Adolf-Straße 7 bis 9) gezeigt wird, beleuchtet diese Thematik eindrücklich. Auf 24 Aufstellern präsentieren Fotografien von Hauke Dressler und begleitende Texte des Journalisten Stefan Kosch die bewegenden Geschichten der Betroffenen. Über QR-Codes sind persönliche Interviews und Beiträge abrufbar, die einen tiefen Einblick in das Leben und die Herausforderungen dieser Menschen ermöglichen.

Die Kraft, die sie stark gemacht hat

Was hat den Protagonisten und Protagonistinnen die Kraft gegeben, trotz der Belastungen aufzublühen? Dieser Frage geht die Ausstellung nach und zeigt ganz unterschiedliche Antworten. Sie porträtiert zehn Menschen die nicht nur überlebt haben, sondern zu beeindruckenden Persönlichkeiten geworden sind. Neben den individuellen Geschichten bietet die Ausstellung wichtige Informationen über Hilfsangebote und Unterstützungsmöglichkeiten.

„Die Ausstellung macht Betroffenen Mut, ihr Schweigen zu brechen und Hilfe zu suchen“, erklärt Monika Benninghoff, Leiterin der Suchtberatung der Diakonie im Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann in Ratingen. „‚Gesicht zeigen‘ bedeutet, sich mit den eigenen Erfahrungen auseinanderzusetzen und den ersten Schritt in Richtung Veränderung zu gehen.“

Auch Norman Raulf, Leiter der Suchtberatung in Erkrath, zeigt sich tief bewegt: „Die Geschichten, sei es Jana Müllers ‚Drei Umzugskartons und kein Abschiedsbrief‘ oder Eva Klaffke-Römers Aussage ‚Tausend Gründe hatte es gegeben für das Scheitern meiner Familie. Nur für ein Gelingen gab es keinen einzigen.‘, haben mich zutiefst berührt. Sie bestärken mich in meiner täglichen Arbeit.“

Begleitprogramm und weitere Informationen

Die Ausstellung wird von Lesungen, Filmabenden und Vorträgen begleitet und ermöglicht den Besucher*innen eine intensive Auseinandersetzung mit der Thematik.

Das Projekt „GESICHT ZEIGEN!“ wurde gefördert durch die KKH Kaufmännische Krankenkasse im Rahmen der Selbsthilfeförderung nach §20 SGB V. Kooperationspartner der Ausstellungen in Haan und Ratingen sind die Evangelische Kirchengemeinde Haan, FIT KIDS, das SPZ Ratingen und die Diakonie im Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann.

Weitere Informationen unter www.diakonie-kreis-mettmann.de