Workshops im Neanderthal Museum Bogenbau nach klassischen Vorbildern
Kreis · In der Reihe der beliebten Bogenbauseminare des Neanderthal Museums in Mettmann stehen im Juni wieder zwei Wochenendworkshops auf dem Programm: Am 17./18. Juni und 24./25. Juni (jeweils 9 bis 18 Uhr) haben Interessierte (ab 16 Jahren bzw. 14 Jahren mit Begleitperson) die Wahl zwischen sechs verschiedenen Bogentypen.
Gebaut werden kann etwa ein Wikingerbogen (nach einem Fund aus Haithabu, 10. Jahrhundert) samt Pfeilen mit für die Zeit typischen Knochenspitzen oder ein mittelalterlicher Langbogen inklusive Hornenden, selbst gedrehter Bogensehne sowie zwei Pfeilen mit Befiederung und Geweihspitzen. Aus dem Nydammoor (Dänemark) stammt das Vorbild (4./5. Jahrhundert) für den schlanken Nydambogen mit einer achteckig facettierten Spitze aus Geweih. Entscheiden kann man sich auch für einen alamannischen Langbogen (nach einem Fund aus dem 6. Jahrhundert aus Süddeutschland), einen Steinzeitbogen (Holmegaard-Typ, ca. 8.000 v. Chr.) oder für einen Sudbury-Indianerbogen (Nordamerika, 17. Jahrhundert) jeweils inklusive zweier Pfeile mit Befiederung und Geweihspitzen.
Die Teilnahme an den Workshops kostet etwa 200 Euro (abhängig vom Bogentyp). Geleitet werden die Workshops von dem Prähistoriker Dr. Johann Tinnes. Er baut seit vielen Jahren Bogen, Pfeile und Zubehör nach archäologischen und völkerkundlichen Vorbildern und hat schon für viele Museen im In- und Ausland Repliken angefertigt.
Im Rahmen des Seminars in der Steinzeitwerkstatt des Neanderthal Museums informiert er über die Geschichte von Pfeil und Bogen und gibt die erforderliche Anleitung für den Bogenbau. Darüber hinaus wird er die Workshopteilnehmer natürlich auch mit der praktischen Handhabung ihrer Bogen vertraut machen.
Die notwendigen Werkzeuge für den Bogenbau werden zur Verfügung gestellt, es können aber auch eigene Werkzeuge mitgebracht werden.