Von der „Walachei“ zum beliebten Wohngebiet Unterfeldhaus-AKTIV zeigt Ausstellung „40 Jahre Unterfeldhaus“
Unterfeldhaus · (nima). In den 70er Jahren erlebte Unterfeldhaus einen unglaublichen Bauboom: Das kleine Örtchen, in dem damals nur ein paar Häuser und Bauernhöfe standen, wuchs rasant an und bot vor allem jungen Familien mit Kindern die Aussicht auf ein Zuhause im Grünen.
Mit der Ausstellung "40 Jahre Stadtteils Unterfeldhaus" zeigt der Bürgerverein Unterfeldhaus-AKTIV, wie alles begann.
"In diesem Jahr wird unser Stadtteil Unterfeldhaus 40 Jahre alt!", freuen sich die Aktiven vom Bürgerverein Unterfeldhaus-AKTIV: "Zwar reichen die Anfänge, wie man an Haus Unterbach sieht, viele Jahrhunderte in die Vergangenheit zurück, aber ein richtiger Stadtteil mit entsprechender Bevölkerung und Infrastruktur wurde Unterfeldhaus erst vor 40 Jahren." Vereinsmitglied Ilse E. Kretschmer hat dies zum Anlass genommen, mit einer Ausstellung an die Pioniertage in den 1970er Jahren zu erinnern. Vor sechs Monaten rief sie dazu die Bürger auf, Fotos von damals zum Gelingen der Ausstellung beizusteuern.
20 Unterfeldhauser und Unterbacher kamen ihrem Aufruf nach und reichten gut 280 Fotos ein. 120 davon hat Kretschmer ausgewählt und auf Stellflächen und Roll-ups drucken lassen, die nun einen Monat lang in sechs Geschäften am Neuenhausplatz zu sehen sind. Ein auf einer wahren Unterfeldhauser Geschichte beruhender Comic, eine Zeichnung des Künstlers Manfred Kuttner, Urkunden, Karten, Infos zur Geschichte und vier prämierte Gewinnerbilder eines Malwettbewerbs, mit dem sich die Schüler der Regenbogenschule mit der regen Bautätigkeit ihrer Großeltern beschäftigten, ergänzen die Fotodokumentation.
Wie auch nicht jedes Baby gleich nach der Geburt besonders hübsch anzusehen ist, so sei das "Baby Unterfeldhaus" sogar "ziemlich hässlich" gewesen, erinnerte die Initiatorin in ihrer Rede zur Ausstellungseröffnung an die Anfänge, als sie mit ihrer jungen Familie in die Gerhart-Hauptmann-Straße zog. Baukran neben Baukran, wachsende Betonblöcke und staubige Wege, die noch Straßen werden sollten, erinnern auf den Bildern irgendwie an die Ödnis aus einem Endzeitfilm. Von Besuchern mussten sich die jungen Siedler damals daher auch immer wieder die gleichen Sprüche anhören: "Wo seid ihr denn hier gelandet? Das sieht ja aus wie in der Walachei!" Und ein bisschen wie eben dort muss sich Ilse Kretschmer wohl auch gefühlt haben: Ein eigenes Auto — ein VW Käfer — war das erste, was sie sich in der neuen Heimat zulegte. Denn eine Busverbindung gab es noch nicht, ebenso wenig einen Supermarkt oder andere Geschäfte.
"Aber den Kindern hat es von Anfang an hier gefallen", lacht sie: "Für sie war das hier ein riesiger Abenteuerspielplatz." Längst wohnen die Kretschmers — wie viele ihrer langjährigen oder inzwischen auch neuen Nachbarn — gerne hier. Aus der einstigen "Mondlandschaft" ist ein Örtchen im Grünen geworden. Das betonte auch der frisch gewählte Bürgermeister Christoph Schultz: "Unterfeldhaus ist eines der Aushängeschilde und Schmuckstücke Erkraths." Die Ausstellung zeige die ständige Veränderung, in der wir leben, und sei ein Ausdruck von "Heimat und Geschichtsbewusstsein".
Die Ausstellung "40 Jahre Stadtteil Unterfeldhaus" erstreckt sich als "Pfad der Erinnerung über mehrere Stationen am Neuenhausplatz: Bis zum 30. Oktober ist sie in den Räumlichkeiten der Kreissparkasse Düsseldorf, bei Sisters Fashion & Style, Schreibwaren Warmbier & Kappitz sowie in der Bocksberg Apotheke, der Bäckerei Terbuyken und in Stocki's Bistro im Rewe-Markt zu sehen.