Breidenplatz in Unterbach: Bürger diskutieren Baupläne
Unterbach · Zweimal Verlängerung. Das ist das Ergebnis der öffentlichen Anhörung über die geplante Bebauung des Parkplatzes und der Wiese am Breidenplatz in Düsseldorf-Unterbach. Etwa 300 Bürger folgten der Einladung des Planungsamts der Stadt Düsseldorf.
Zweieinhalb Stunden lang diskutierten sie in der Wichern-Halle die Planentwürfe. Erregt und weniger erregt stellten direkte Anwohner und andere interessierte Unterbacher Fragen im Wesentlichen zur Bebauungshöhe, zum Verkehr und zur Grünflächengestaltung.
(MB) Eine Gruppe direkter Nachbarn stellt das gesamte Konzept in Frage. Kern des Konzepts ist ein zeitgerechter Supermarkt für den gesamten Stadtteil ergänzt um 20 Gebäude mit etwa 133 Wohnungen. Die direkten Nachbarn der neuen Gebäude, die sog. "Spindelbusch-Gruppe", fürchtet um ihren gewohnten freien Blick auf die Wiese. Der frühere Kartoffelacker dient heute im Wesentlichen dem Auslauf von Hunden.
Erich Stockhausen erklärte den Bürgern die Rahmenbedingungen für leistungsfähigen Einzelhandel in Unterbach und für die Zahl der nötigen Parkplätze. Stockhausen ist vom Fach. Er betreibt im benachbarten Unterfeldhaus den großen Supermarkt und den Discounter. Selbst die Kritiker vom Spindelbusch sind sich einig: "Supermarkt und Häuser müssen kommen." Nur über die Anzahl und die Höhe der Häuser würden die Kritiker gern gemeinsame Sache mit den Initiatoren machen. "Wir sind ja befreundet", betont einer der Sprecher.
Ruth Orzessek-Kruppa versprach, "dass wir möglichst viele Ihrer Anregungen berücksichtigen werden." Die Chefin des Stadtplanungsamts will das Bauvorhaben "verträglich für einen guten Wohnstandort" gestaltet wissen: "Da stehen wir noch ganz am Anfang des Gestaltungsprozesses." Ganz wichtig seien gute Einkaufsmöglichkeiten.
Architekt Matthias Pfeifer von den renommierten Städteplanern RKW aus Düsseldorf sieht schon, wie die seit Jahrzehnten unfertige Ortsmitte von Unterbach nun im Westen fertig gestellt werden wird. Es sei sehr zu begrüßen, dass die Geschwister Gabriele Schmitz-Büscher und Wilfried Schmitz-Urban nun Einiges unternehmen wollten, um — nicht zuletzt auch — die Attraktivität ihres eigenen Wohnorts und Lebensorts zu erhöhen.
Die Bürger können nun bis 18. Januar, Änderungswünsche beim Planungsamt einreichen. Die ursprüngliche Frist bis 2. Januar erschien den Betroffenen zu kurz. Selbst eine erste Verlängerung bis 11.Januar reichte den Kritiker nicht. Amtsleiterin Orzessek-Kruppa zeigte sich großzügig: Sie gewährte eine zweite Verlängerung; bis 18. Januar 2017.