Kritik ausdrücklich erwünscht

Hochdahl · Interesse war da, auf der ersten Stadtteilkonferenz Erkraths. Diese fand gestern im Bürgerhaus in Hochdahl statt. Obwohl mit rund 200 Sitzplätzen doch recht optimistisch geplant wurde, fanden schlussendlich immerhin 50 Anwohner den Weg in die sommerlich aufgeheizten Räumlichkeiten.

Bürgermeister Christoph Schultz vor dem Hochdahler Bürgerhaus - kurz vor der ersten Stadtteilkonferenz.

Foto: tb

(tb) Bürgermeister Christoph Schultz zeigte sich sichtlich begeistert von dem Zuspruch der Hochdahler. "Anregungen werden nachgegangen, Kritik ist ausdrücklich erwünscht", so Schultz bereits zu Beginn seines Grußwortes. Im Anschluss schnitt er zahlreiche aktuelle Themen rund um die Stadt Erkrath an. So lobte Schultz besonders das ehrenamtliche Engagement der Bürgerschaft im Bereich der Flüchtlingsarbeit. Ein Thema, welches in der anschließenden Diskussionsrunde von dem einen oder anderen Bürger aufgegriffen wurde. Beispielsweise wurde der Wunsch geäußert, die zahlreichen Neubürger mit Kleinaufgaben zu beschäftigen. Ein Vorschlag, den Dieter Thelen vom Freundeskreis für Flüchtlinge noch ausbauen konnte. "Grünflächen könnten gegen einen geringen Lohn instand gesetzt werden", könnte sich der Ehrenamtler vorstellen.

Leider hatte Christoph Schultz gleich handfeste Gegenargumente (Arbeits- und Versicherungsschutz) zu bieten. Über all den angesprochenen Themen schwebte das große Problem: Geld. "Wir gehen Ende des Jahres von einem Haushaltsdefizit von 10 Millionen Euro aus", verrät der Bürgermeister. Kaum Spielraum also, die Wünsche der Bürgerschaft auch in die Tat umzusetzen. "Der Kämmerer hat bereits die Haushaltssperre verordnet."

Desweiteren kamen die Thema Polizeipräsenz und vermehrt aufkommende Strafdelikte zur Sprache. "Im Kreis stehen wir laut der Kriminalitätsstatistik noch gut da", weiß Schultz. Eine Aussage, die ein aufgebrachter Bürger so nicht ganz unterschreiben wollte. "Es werden vielleicht Städte verglichen, doch wer vergleicht die Stadtteile? In Hochdahl haben wir im Vergleich zu Alt-Erkrath und Unterfeldhaus das stärkste Kriminalitätsaufkommen", ist sich der Bürger sicher. Auch hier hatte Schultz eine Antwort in petto: Die sozialen Medien und Zeitungen. "Straftaten werden heute wesentlich schneller und häufiger publiziert", so die Antwort des Bürgermeisters. Weitere Stadtteilkonferenzen finden am 20. September in Alt Erkrath (Stadthalle) und am 14. September in Unterfeldhaus (Gemeindezentrum Niermannsweg) jeweils um 19 Uhr statt.