Die Nachfrage wächst mit dem Alter

Hochdahl · "Die Hochdahler Bürgerschaft wird immer älter", weiß Doris Treiber. Seit gut 20 Jahren ist die Diakonin in der Evangelischen Kirchengemeinde Hochdahl aktiv und hat den Wandel deutlich miterlebt.

Diakonin Doris Treiber sitzt einmal in der Woche für je zwei Stunden im Seniorenbüro im Haus der Kirchen am Hochdahler Markt.

Foto: tb

(tb) "Zählte die Betreuung von Familien und Kindergärten damals zu meinem vorrangigen Aufgabengebiet, habe ich mich vor gut vier Jahren die Seniorenberatung auf die Fahne geschrieben." Der Umschwung kam mit dem Wegfall einer Pfarrstelle vor vier Jahren zustande. Um die Beratung für Senioren auf fundierte Säulen zu stellen, richtete die Gemeinde im Haus der Kirchen am Hochdahler Markt kurzerhand ein Seniorenbüro ein. Seitdem sitzt Doris Treiber einmal in der Woche für rund zwei Stunden (jeweils donnerstags von 10 bis 12 Uhr) in der Beratungsstelle und liefert Hilfestellungen bei Fragen rund um das "Älterwerden". "Pflege und haushaltsnahe Dienste sind die meisten Anliegen, die an mich herangetragen werden", verrät die Initiatorin.

"Wir arbeiten in einem Netzwerk mit ganz unterschiedlichen Einrichtungen zusammen. So habe ich die Möglichkeit, in manchen Fällen zu vermitteln und die bestmögliche Hilfestellung bieten zu können." Das Seniorenbüro gehört zudem zum landesweiten Netzwerk der Seniorenbüros NRW. Weit über 100 Einrichtungen haben eine solche Beratungsstelle installiert. "Der regelmäßige Austauscht hilft uns zusätzlich, unsere Angebote stets zu optimieren."

6.100 Gemeindemitglieder zählt die Evangelische Kirchengemeinde Hochdahl aktuell. Allein 1.720 Mitglieder sind über 70 Jahre alt. "Wir reden demnach von einem guten Drittel an Senioren in unserer Gemeinde. Das ist schon ein enormer Anteil." Um neben der Beratung auch ein umfangreiches Portfolio an Angeboten für die ältere Generation bereit zu halten, sind etliche Ehrenamtler in diversen Projektgruppen aktiv. Dass in den Gruppen mittlerweile feste Stammgäste und sogar Freundschaften entstanden sind, freut Doris Treiber ungemein. "Darum geht es letztlich auch. Dass sich die Senioren zusammenschließen und ein Netzwerk bilden."

In einem Angebotsflyer finden die interessierten Senioren zahlreiche Aktionen, wie etwa den Seniorennachmittag. Dieser wird jährlich an zwei Nachmittagen angeboten, bietet Singkreise, Rätselstationen und Diskussionsrunden für Teilnehmer ab 70. Bei Kaffee und Kuchen soll gemeinsam ein geselliger Nachmittag verbracht werden. "Zu diesen Nachmittagen laden wir gesondert ein. Da die Nachfrage immer recht groß ist, haben wir einen Ausweichtermin festgelegt. Ein Treffen findet in diesem Jahr am 4. Juli im Paul-Schneider-Haus statt, das weitere Treffen einen Tag später im Gemeindehaus Sandheide - jeweils ab 15 Uhr. Die Teilnehmer kreuzen auf einem Anmeldebogen an, an welchem Termin sie besser können."

Ein weiteres Angebot läuft unter dem Motto "Singen hält jung". Gemeinsam mit dem Gemeindemusiker findet im 14—Tagesrhythmus ein Singnachmittag im Gemeindehaus Sandheide statt. "Das Singangebot haben wir vor fünf Jahren gestartet und es wird gut angenommen. Es geht uns nicht darum, dass alle Teilnehmer Noten lesen können oder möglichst gerade singen. Hier steht der Spaß ganz klar im Vordergrund."

Jeden zweiten Donnerstag im Monat dürfen Neu-Rentner oder jene, die es zukünftig werden, an einem Diskussionsabend teilnehmen. Dieser findet jeden zweiten Donnerstag im Monat, ebenfalls im Gemeindehaus Sandheide, statt. "Viele Personen fallen in ein Loch, wenn sie durch den Wegfall des Arbeitslebens plötzlich eine Aufgabe weniger im Leben haben. Dem möchten wir mit diesen Treffen gerne entgegen wirken."
Natürlich sind diese und alle anderen Angebote auch für Bürgerinnen und Bürger offen, die nicht der Evangelischen Kirchengemeinde Hochdahl angehören.

Näheres zu dem umfangreichen Angeboten sowie Kontaktdaten zum Seniorenbüro unter Telefon 02104/44076.