Die Biene im Mittelpunkt

Hochdahl · Eine interaktive Lesung mit Jugendbuchautorin Petra Postert und Imkerin Astrid Walker lockte viele Besucher ins Naturschutzzentrum.

Gemeinsam mit Imkerin Astrid Walker entführte Jugendbuchautorin Petra Postert Groß und Klein in einer interaktiven Lesung in die Welt der Bienen.

Foto: LW/RG

(RG) Wenn gutes Wetter und Tag der offenen Tür im Naturschutzzentrum Bruchhausen zusammenfallen, kann man sich darauf verlassen, dass viele Besucher vor Ort sind. So war es auch am 28. April, als das Naturschutzzentrum zum "Obstbaumblüten- und Bienenfest 2018" einlud. Der Tag war den Bienen gewidmet, die seit einiger Zeit vermehrt im Naturschutzzentrum eine Heimat gefunden haben. Neben den Wildbienenhäusern haben Honigbienenstöcke ihren Standort in den Streuobstwiesen erhalten.

"Unsere Streuobstwiesen sind gerade erst für ausgezeichnete Pflege als Musterobstwiese für Natur im kommunalen Raum ausgezeichnet worden", verrät Renate Späth, Vorsitzende des Fördervereins, den Besuchern. Rund um die Honigbienen bietet Waldpädagogin und Imkerin Astrid Walker als Kooperationspartnerin im BNE-Netzwerk (Bildung für nachhaltige Entwicklung) im Naturschutzzentrum verschiedene Workshops an, gewährt einen "Blick ins Bienenvolk" und leitet eine wöchentliche Bienen-AG mit Schülern des Gymnasiums Hochdahl. Zum Tag der offenen Tür hat sie gemeinsam mit der Jugendbuchautorin Petra Postert eine interaktive, szenische Lesung zu Posterts Buch "Das Jahr, als die Bienen kamen" mitgestaltet und so die Bienen aus dem Buch "sichtbar" gemacht. Für die beiden war es ein unerwartetes Wiedersehen, denn Petra Postert hatte schon während der umfangreichen Recherchen für ihr Buch Kontakt zu Astrid Walker. Mehr als 50 große und kleine Zuhörer hatten sich zur Lesung versammelt.

"Es ist heute meine erste Lesung dieses Buches, die im Freien stattfindet. Dabei gehört die Geschichte nach draußen, unter blühende Obstbäume", erklärt Postert den Zuhörern zu Beginn. Dann erfährt das Publikum ein wenig über die Bienen, darüber das Wildbienen schon viel länger auf dieser Welt sind, als wir Menschen und die Honigbienen erst später hinzukamen. Auch wie es den Bienenvölkern im Frühjahr in ihren Bienenstöcken ergeht, erfahren die Zuhörer, bevor Petra Postert ihr Buch vorstellt und den Kindern erklärt, worum es darin geht. Sie stellt die Hauptfigur, die 12-jährige Josy vor, die von ihrem Opa einen Bienenstock erbt. Sie liest aus dem Kapitel, in dem Josy sich fast trotzig entscheidet, dass sie das Erbe annimmt. Schließlich hatte der Opa sie ausgesucht. Er hatte ihr also zugetraut, dass sie für die Bienen sorgen kann.

Petra Posterts Buch ist ein Jugendroman, den auch Erwachsene gerne lesen und den durchaus auch jüngere Kinder verstehen. Die gewährten Einblicke in den Bienenstock, das Leben des Bienenvolks sowie Freud und Leid der Imker machen das Buch zu einer Mischung aus Roman mit Familiengeschichte und verständlichem Lehrbuch für Einsteiger. Schöner kann man in die Welt der Bienen und der Imkerei wohl nicht einführen. Die Kinder lernten in kurzen Unterbrechungen der Lesung dann auch im Buch vorkommenden Werkzeuge, wie den Smoker oder die notwendige Schutzkleidung kennen und durften einen echten Imkerhut aufsetzen.
Für Kinder und Erwachsene war der Tag der offenen Tür im Naturschutzzentrum Bruchhausen wieder einmal ein erlebnisreicher Tag mit Einblicken in die Natur und mit kleinen Pausen bei Kaffee, Kuchen und herzhaften Snacks. Die kommenden Termine sind im Veranstaltungskalender auf der Homepage des Naturschutzzentrums enthalten. Mehr Infos auf www.naturschutzzentrum-bruchhausen.de/termine.