Unterwegs in dunkler Nacht

Alt-Erkrath · Dunkle Straßen, ein tosender Sturm und nur ein kleiner Bus mit neun Mann an Bord, die sich in dieser tristen Gegend durch Erkraths Straßen schlängeln.

Busfahrer Uli Schimschock (2.v.l.) und Autor Ralf Buchholz (2.v.r.) freuen sich über die erste gelungene Krimilesung auf vier Rädern.

Foto: tb

(tb) Die Mutigen sind nicht zufällig in dieser Nacht unterwegs, vielmehr frönen sie gemeinsam einer Leidenschaft- der Literatur. Genauer noch: Krimiromanen. Autor und Künstler Ralf Buchholz rief die kulturliebende Fahrgäste zur abendlichen Krimilesung auf vier Rädern. Aus seinem Werk "Die 17 verlassen Gräber" gibt der Gastgeber seine eigene Kurzgeschichte zum Besten. Als Fortbewegungsmittel dient für diesen schaurig schönen Abend der bekannte Bürgerbus. Am Steuer, die abendliche Leibgarde und Busfahrer Uli Schimschock. "Wir sind von dieser Idee ganz begeistert und haben uns sofort für diesen besonderen Abend angemeldet", so Monika Thöne, Leiterin der Begegnungsstätte der Caritas an der Gerberstraße. Sechs weitere Fahrgäste taten es ihr gleich. "Die Idee entstand bereits im November vergangenen Jahres bei einem Stammtisch, dem "Runden Tisch Erkrath". Lediglich auf die Zusage, den Bürgerbus nutzen zu dürfen, mussten wir warten", weiß Buchholz.

Es geht für den kleinen Bus und seine lebendige Fracht an zahlreichen Schauplätzen Erkraths vorbei. Ralf Buchholz, verkleidet als Polizist und mit allerhand literarischen Überraschungen im Gepäck, las den Roman nicht nur, er lebte in förmlich. "Das Buch habe ich gemeinsam mit vier weiteren Autoren dieser Gegend vor zwei Jahren veröffentlicht. Es finden sich darin fünf Kurzgeschichten", so der Autor über sein Werk. Als letzte Station fuhr der Krimibus das Kurhaus an der Bahnstraße an. Mit einem zünftigen Abschlussgetränk beendete Buchholz die erste Krimilesung im Bürgerbus, zeigte sich aber nicht abgeneigt, diese Veranstaltung auch in Zukunft am Leben zu erhalten. "Die Plätze waren schnell ausverkauft und bei gerade einmal sieben Fahrkarten für die Teilnehmer, dürften auch künftige Lesetouren geplant um umgesetzt werden. Lesestoff ist genügend vorhanden", so der Initiator abschließend. Die einstündige Tour samt einem Freigetränk kostete die Teilnehmer gerade einmal fünf Euro.